Viele Wege führen zum Nachbarn

Im Rahmen der "Zukunftswerkstatt" Wellen lud die Ortsgemeinde zur Diskussion ein. Thema: 26 Nationen in Wellen - wie soll die Kultur- und Vereinsentwicklung weiter betrieben werden?

 Überwachsene und vermooste Fußwege wieder nutzbar machen – eine Idee von vielen, um das Zusammenleben der Menschen in Wellen zu entwickeln und zu fördern. TV-Foto: Jürgen Boie

Überwachsene und vermooste Fußwege wieder nutzbar machen – eine Idee von vielen, um das Zusammenleben der Menschen in Wellen zu entwickeln und zu fördern. TV-Foto: Jürgen Boie

Wellen. Wenige Wellener fanden am vergangenen Montag den Weg ins Gemeindehaus, die Kleingruppe war dafür umso engagierter. "Die Gesprächsatmosphäre war sehr kreativ", stellte Jean Goedert fest. Der Luxemburger wohnt erst seit einem halben Jahr in Wellen, und er ist sehr interessiert an seinem neuen Wohnort. "Ich möchte über die Geschichte und das Leben im Ort Bescheid wissen", begründet er seine Teilnahme an der Veranstaltung. Seine Vorschläge, um das Zusammenleben und die kulturellen Aktivitäten zu beleben: "Die alten Pfade zwischen den Neubaugebieten und dem Ortskern sollten wieder freigelegt und reaktiviert werden. Und die stillgelegten Bergwerkstollen wären ein sehr interessanter und vor allem einzigartiger Ort für Kulturveranstaltungen und Feste." Natürlich weiß der Neu-Wellener, der selbst Stadtplaner im luxemburgischen Esch ist, dass speziell für eine eventuelle Nutzung der Stollen viele Vorarbeiten nötig sind: "Zunächst wäre eine Begehung notwenig, um sich überhaupt erst einmal ein Bild zu machen." Planerin Rosa Vollmuth, die die Gesprächsrunde moderierte, nannte weitere Möglichkeiten, um das Zusammenleben zu entwickeln: "Straßenfeste, die im Turnus in den Wohngebieten Ortskern, Hässeln, Rubersberg und Steinkaul stattfinden könnten, wären ein Ansatz." Gemeinderatsmitglied Hans Dostert ergänzte: "Ein ,Fest der Nationen' mit Getränken und Essen aus den verschiedenen Ländern wäre auf jeden Fall attraktiv."

Weitere Vorschläge waren, gemeinsame Wanderungen durch den Ort anzubieten, um Nachbarschaft und Ort gleichzeitig kennen zu lernen. "In Bezug auf die Vereinsarbeit existiert bereits eine enge Verzahnung mit dem luxemburgischen Grevenmacher, berichtet Vollmuth. Wellener Kinder nützten die gute Infrastruktur auf der gegenüber liegenden Moselseite, ob im Sportverein oder zum Erlernen eines Musikinstruments. Planerin Vollmuth verweist zusätzlich auf die enge Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren in Grevenmacher und Wellen. "Viele Dinge sind an dem Abend angesprochen worden, Ideen gibt es reichlich", bilanziert Vollmuth den Gesprächsabend. Mit dem Verlauf des Abends war sie daher zufrieden, nicht aber mit der geringen Teilnehmerzahl. "Leider konnten auch die "Offiziellen" aus Grevenmacher und Machtum nicht kommen", bedauert die Planerin. Die Ortsgemeinde wird über die nächsten Gesprächsrunden frühzeitig informieren.

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