Vom grünen Fluss und englischen Ursprüngen

Das Wappen des Konzer Ortsteils Hamm fällt nicht nur durch seine hierzulande seltene Komposition auf — auch warum der Flusslauf der Saar im Original in Grün dargestellt wurde, ist bis heute rätselhaft.

 Eine Holz-Version des Wappens des Konzer Ortsteils Hamm begrüßt die Gäste und Bürger des Orts am Ortseingang. TV-Foto: Monika Kewes

Eine Holz-Version des Wappens des Konzer Ortsteils Hamm begrüßt die Gäste und Bürger des Orts am Ortseingang. TV-Foto: Monika Kewes

Konz-Hamm. (kbb) Der heutige Konzer Ortsteil Hamm steht nicht nur durch seine geografische Nähe in enger Verbindung zur Nachbargemeinde Kanzem. Auch die die jeweiligen Wappen haben ein Gestaltungsmerkmal, das in den sonstigen Wappen der Verbandsgemeinde nicht vorkommt: Anders als die klassische Teilung des Schildes durch horizontale oder vertikale Linien wird das Wappen des Ortsteils Hamm durch einen so genannten "Wellensparren" gekennzeichnet, zwischen dessen grünen Schenkeln eine fünfblättrige rote Rose abgebildet ist. Die diagonalen Linien des Sparrens laufen in der Mitte des Schildes zusammen und bilden dadurch einen Giebel, der das Schild in drei Teile aufspannt. "Der Sparren soll mit seinem spitzen Winkel auf den Verlauf der Saar hinweisen", erklärt Rudolf Molter, Architekt und Ordinariatsrat im Ruhestand. Er beschäftigt sich schon seit vielen Jahren im Bereich der Heimatforschung und arbeitet derzeit an einer Neuauflage der Konzer Chronik. "Der Name des Orts geht dabei wahrscheinlich auf das altenglische Wort ,ham' zurück, das damals so viel wie Krümmung oder Biegung bedeutete." Der Ortsname erscheint erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1277 als "Ham". Wie auch im Wappen des Orts Filzen taucht auch hier die fünfblättrige rote Rose auf, die auf die Verwaltung des Orts durch die Irscher Pflege hinweist. Das Gemeindewappen von Irsch ist seinerseits durch die fünfblättrige Rose gekennzeichnet. Warum der Wellensparren allerdings in grüner Farbe dargestellt ist, lässt sich nicht ohne weiteres erschließen. Allerdings kommt die Verwendung natürlicher Farben in der Wissenschaft der Wappen, der so genannten Heraldik, nur selten vor. Nur die heraldischen Farben Zinnoberrot, Azurblau, Grün und Schwarz sowie die Metallfarben Gold und Silber sind in der klassischen Heraldik zugelassen, vereinzelt auch Pelzfarben wie Hermelin oder Feh. Die Frage, warum der Flusslauf der Saar allerdings nicht in Blau dargestellt wurde, wird dadurch jedoch nicht beantwortet.

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