Von Balance, Entlastung und Mobilität

Für das Golfpark-Projekt, mehr Neubaugebiete, die mögliche Schließung der Wiltinger Kupp und die Verknüpfung von Weinstuben an der Saar: Karl-Heinz Frieden (CDU) macht seine Positionen zu Konzer Themen deutlich. Er tritt am 1. Juni bei den Wahlen um die Bürgermeisterämter in der Stadt und Verbandsgemeinde an.

 Mitten im Wahlkampf: Karl-Heinz Frieden tritt für die CDU bei den Bürgermeisterwahlen in Konz an. TV-Foto: Anke Pipke

Mitten im Wahlkampf: Karl-Heinz Frieden tritt für die CDU bei den Bürgermeisterwahlen in Konz an. TV-Foto: Anke Pipke

Konz. "Erfahren, zuverlässig und bürgernah", so beschreibt sich Karl-Heinz Frieden (CDU) auf seinen Werbemitteln. Mit diesen Eigenschaften will er bei den Bürgermeisterwahlen in Konz am 1. Juni punkten. Als "zurückhaltend" tituliert er dagegen seine Haltung in Bezug auf das Golfpark-Projekt. Der Grund: Er ist befangen. Und doch macht er deutlich: "Ich stehe hinter dem Projekt." Auf der einen Seite stünden zwar neue Belastungen, aber andererseits fülle allein das geplante, erstklassige Hotel eine Angebotslücke in der Region. In diesem Abwägungsprozess sei zudem die Schaffung von Arbeitsplätzen äußerst wichtig. "Wir müssen uns um eine Balance zum Arbeitgeber Luxemburg bemühen", sagt Frieden.Die Nähe Luxemburgs wirkt sich nicht zuletzt durch entsprechende Zuzüge auch auf die demographische Entwicklung in der Region aus. Die Überalterung und der Einwohnerschwund verzögerten sich in den hiesigen Gemeinden. Um diesen Effekt zu erhalten, setzt sich Frieden für die moderate Schaffung von Neubaugebieten ein. Das habe gleich mehrere Vorteile: Vor allem kleine Gemeinden würden wieder belebt, die Infrastruktur bleibe genutzt und durch das erhöhte Angebot an Bauland würden die Grundstückspreise gedrückt.

Was Frieden allerdings auch einsieht: Mit zunehmender Bevölkerung steigt das Verkehrsaufkommen in der Grenzregion. Ein erster Ansatz zur Entlastung sei die Verdichtung des ÖPNV-Netzes, so Frieden. Von dem Brückenbau bei Mertert hält er indes wenig. Er fürchtet, die Brücke werde als kleiner Moselaufstieg gewertet und das für die Region wichtige Mammutprojekt könnte scheitern. Das Verfahren um die Ortsumgehung B 51/Konz-Könen gehe hoffentlich bald weiter - auch wenn an der Planung des Endpunkts noch gefeilt werden müsse. Weiteren Handlungsbedarf sieht der 50-Jährige bei der Wiltinger Kupp. Wenn es eine Querspange zwischen der L 138 und der B 51 bei Saarburg-Beurig gäbe, könne man die Kupp schließen. Und die neue Wiltinger Saarbrücke sollte seiner Meinung nach an dem neuen Standort gebaut werden.

"Der richtige Standort" ist für Frieden in Bezug auf die neu einzurichtende, zweite Polizeiinspektion Trier indes der Bahnhof Karthaus. "Ich gebe da nicht auf und fordere einen ernsthaften Dialog mit den Trierern." Zudem sei die Polizeipräsenz auf den Konzer Straßen noch zu intensivieren. Auch wenn die Statistik ein recht harmloses Bild zeichne, müsse man auf das Sicherheitsbedürfnis der Bürger reagieren.

Frieden setzt auf mobile Aktionen für die Jugend

Eine bedarfsgerechte Versorgung will Frieden auch zukünftig in Bezug auf Betreuungsmöglichkeiten für (Klein-)Kinder ermöglichen. Die baulichen Anpassungen und die Einrichtung von Ganztagsschulen seien Indizien dafür. Mobile Attraktionen und der Einsatz von Musik seien indes die Stichworte in der Jugendarbeit in Kooperation mit dem Haus der Jugend.

"Das kann nicht das Ende der Fahnenstange sein", antwortet Frieden danach auf die Frage nach der Realschule plus. In Konz bestehe keine Notwendigkeit, die Hauptschule zu schließen. Und mit dem neuen Modell, so fürchtet Frieden, könnten noch mehr Kinder aufs Gymnasium geschickt werden.

"Noch in der Findungsphase" steckt Frieden, was den möglichen Bau eines so genannten "Naturbadeteichs" im Zuge der Arbeiten am Konzer Schwimmbad betrifft. Diese Variante habe "Charme" und könnte eine lukrative Attraktion für das Freibad sein. Allerdings müsste abgeklärt werden, wie viele Schwimmgäste dieses Bad am Tag nutzen könnten. Eins ist für ihn jedoch sicher: Er steht für den Neubau des Konzer Bads am alten Standort. Und: Das täglich geöffnete Hallenbad braucht ein Alleinstellungsmerkmal, damit genügend Besucher kommen. Über mehr Besucher in der Stadt würde sich Frieden auch im Sinne der ortsansässigen Wirtschaft freuen. Die Konzer Stadtgespräche verbreiteten jetzt schon ein gutes Klima. Wenn dann noch ein etwaiges Zeltdach über dem Marktplatz neue Attraktionen ermöglichen könnte, würden die Geschäftsleute nicht lange auf sich warten lassen. Für die Entwicklung in der VG denkt Frieden beispielsweise daran, die Weinstuben entlang der Saar miteinander zu verknüpfen. Sein Geheimrezept: "Mein Bemühen, auf die Menschen zuzugehen." EXTRA TV-Serie: Golfpark, Demografie, Verkehr, Polizeipräsenz, Jugendarbeit, Realschule plus, das Konzer Schwimmbad und die Wirtschaftsentwicklung: Zu diesen Themen befragt der TV die vier Kandidaten bei den Bürgermeisterwahlen in Konz. Die Antworten der Bewerber erscheinen in den kommenden Wochen. Nach Sabina Quijano ist nun Karl-Heinz Frieden (CDU) an der Reihe. Er kandidiert für den Stadt- und VG-Chefposten. (api)

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