Wasserbilliger und Oberbilliger musizieren gemeinsam

Wasserbillig · Mit einem Konzert der Orchester von Oberbillig und Wasserbillig ist das Jahr ausgeklungen, das die 200-jährige Trennung der Orte markiert. Die Musik hat gezeigt, dass die Dörfer musikalisch verschmelzen können.

 Die Oberbilliger Fanfare startet in das Konzert, das statt Trennung Einigkeit symbolisierte. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Die Oberbilliger Fanfare startet in das Konzert, das statt Trennung Einigkeit symbolisierte. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Wasserbillig. Wenn zwei Orchester mit dynamischer Wucht zusammenwachsen, dann ist das Klang gewordene Freundschaft - in diesem Fall zwischen Wasserbillig und Oberbillig. Mit vier großen Veranstaltungen haben die beiden Gemeinden 2016 gezeigt, dass sie auch 200 Jahre nach dem Wiener Kongress niemand trennen kann. Ein Konzert im Centre Culturel schloss diesen Reigen ab.
Der Präsident der Wasserbilliger Harmonie, Julien Risch, erinnerte an die gemeinsamen Feste mit symbolträchtigen Handlungen: "Die Fähre Sankta Maria wurde 50 Jahre alt. Ein Theaterstück hatte die gemeinsame Geschichte zum Inhalt, eine Podiumsdiskussion arbeitete diese wissenschaftlich auf, und zum Abschluss wird musiziert." Für den Oberbilliger Ortsbürgermeister Andreas Beiling war die Grenzziehung immer nur eine rein politische Entscheidung: "Auch nach 200 Jahren ist unsere Zusammenarbeit intensiv." Als weiteres Symbol der Verbindung sieht der Ortschef der deutschen Seite die Fähre Sankta Maria.
Sein Amtskollege auf Luxemburger Seite, Jérome Laurent, will auch nach dem Jubiläumsjahr die Freundschaft weiter ausbauen: "Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Feste. Europa eint uns. Das müssen wir gegen alle Widerstände bewahren." Die beiden symbolischen Schlagbäume an beiden Moselufern, die zeigten, dass früher die Moselgrenze auch mal bewacht und kontrolliert wurde, werden jetzt wieder abgebaut.
Arno Hoffmann dirigierte die Fanfare Oberbillig mit Liedern von Frank Sinatra und Stücken aus dem Musical "Les Miserables". Nadine Billa leitete die Harmonie. Sie spielte unter anderem Musik aus König der Löwen und Tanz der Vampire.
Beide Vereine brachten zusammen 84 Musiker auf die Bühne und spielten weihnachtliche Melodien mit enormer Dynamik zusammen. Die Verbindung zwischen den Moselufern wird im kommenden Jahr auf neue Füße gestellt: Die neue Sankta Maria kommt Ende 2017. doth

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