Wegweiser fürs Miteinander

Konz und seine Kunst: Seit kurzem gehören die im vergangenen Jahr erschaffenen "Skulpturen am Fluss" zur "Europäischen Straße des Friedens - Straße der Skulpturen in Europa". Sie soll von der normannischen Küste bis nach Moskau führen.

Konz. "Im Herzen Europas ist Konz unser Stern, wir Konzer bau'n Brücken nach nah und nach fern!" Der Refrain des Konzer Liedes (der TV berichtete) ist offenbar das Motto, mit dem sich die Stadt und Verbandsgemeinde im europäischen Gefüge einen Namen verschaffen will. Ein weiterer Schritt dazu ist seit kurzem getan: Das Konzer Land und seine Skulpturen am Fluss gehören zur europäischen "Straße des Friedens".Ein Verein aus St. Wendel hat es sich zum Ziel gesetzt, im Geiste des im Dritten Reich ermordeten jüdischen Künstlers Otto Freundlich (1878 - 1943) eine Kette von Skulpturen zu schaffen, die als Zeichen des Friedens und als Symbole für Verständigung der Länder und Menschen von der normannischen Küste bis nach Moskau reichen soll. Otto Freundlich hatte in den 30er Jahren die Idee zweier völkerverbindender Skulpturenstraßen: ein "Weg der menschlichen Brüderlichkeit" von Nord nach Süd und ein "Weg der menschlichen Solidarität in Erinnerung an die Befreiung" von West nach Ost. Mit der "Straße der Skulpturen St. Wendel" und der Initiative des Bildhauers Leo Kornbrust nahm die Europäische Straße des Friedens vor rund 30 Jahren ihren Anfang. Inzwischen gehören unter anderem die Berliner Stiftung für Bildhauerei sowie Skulpturen des Bildhauersymposions "Steine an der Grenze" bei Merzig, des Stahlbildhauersymposions in Dillingen, solche im französischen Weltfriedenszentrum Verdun, im luxemburgischen "Jardin de Wiltz" und auf dem Skulpturenweg bei Lultzhausen und Bilsdorf zum Projekt. Mit den im Rahmen eines Bildhauersymposiums im vergangenen Jahr errichteten "Skulpturen am Fluss" ist nun auch die Verbandsgemeinde Konz vertreten. "Wir sind stolz, in diese völkerverbindende Straße integriert zu sein", sagt Winfried Manns, Bürgermeister und bekennender Kunst-Liebhaber. Ein sichtbares Zeichen dessen wird demnächst die Beschilderung der Skulpturen sein. Sie soll kurz und knapp ausfallen. "Denn die Skulptur soll im Vordergrund stehen", sagt Marita Souville vom Konzer Kulturbüro. Gutes Timing könnte man es in diesem Zusammenhang auch nennen, dass just in diesen Tagen der neue Katalog "Skulpturen am Fluss" erschienen ist. Mit eindrucksvollen Bildern wird gezeigt, wie die zehn Künstler im vergangenen Jahr ihre Skulpturen in Konz und Umgebung angefertigt haben. Ein kurzer Abriss zum Werdegang eines jeden Bildhauers gibt einen Einblick in die Vielfalt der Tätigkeiten. Der Katalog ist bei Saar-Obermosel-Touristik und in der Buchhandlung Kolibri in Konz erhältlich.

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