Wenn aus einer Wurzel ein Igel wird

Sie beheimatet in ihrem Haus einen Igel, einen Rochen, eine Robbe und einen Löwenkopf: Die Kanzemer Künstlerin Katja Schmitz sieht die Natur mit anderen Augen.

 Wuppertals Industrie ist das Thema der großformatigen Bilder, die Künstlerin Katja Schmitz in ihrem Flur ausstellt. TV-Foto: Anke Pipke

Wuppertals Industrie ist das Thema der großformatigen Bilder, die Künstlerin Katja Schmitz in ihrem Flur ausstellt. TV-Foto: Anke Pipke

Kanzem. Eigentlich ist es nur eine Baumwurzel. Doch wenn der Betrachter sie richtig dreht und wendet, fällt es ihm auf: Die Natur hat ihr Abbild eines Löwenkopfs geschaffen. Ähnliche Beispiele beheimatet die Künstlerin Katja Schmitz in ihrem Haus in Kanzem. Sei es ein Mantarochen, eine Robbe oder ein Igel, den sie in Form einer Wurzel aus dem Erdhaufen, Laub oder unter dem Gestrüpp hervorzieht: Ihre Streifzüge durch die Natur sind geprägt von Zufälligkeiten. Das ist auch das Thema ihrer nächsten Ausstellung, die am Wochenende in der Kanzemer Kulturscheune zu sehen ist. Ursprünglich kommt die 65-jährige Künstlerin aus Wuppertal. Dort hat sie bereits seit Kindheitstagen den Bezug zum künstlerischen Milieu gespürt. Ihre Mutter war Grafikerin und hatte somit Kontakte zum Ring Bergischer Künstler. "Ich bin darin groß geworden", sagt Schmitz. Und dennoch war das von ihr angestrebte Kunst-Studium kein Thema in der Familie. "Ich durfte kein Kunst-Studium beginnen", erzählt sie. Stattdessen strebte sie eine Laufbahn als Augenoptikerin an.

"Ich bin kein Theoretiker", beschreibt sich die Künstlerin. "Ich brauche meine Mitmenschen um mich herum." Kein Wunder also, dass Schmitz, die sich seit etwa 13 Jahren der Kunst widmet, nun auch um Kontakte in der Großregion bemüht.

In Kanzem ist die 65-Jährige bereits seit Jahren bekannt. Das Familien-Hobby, die Jagd, hat sie in die Kanzemer Region gebracht. Vor rund zehn Jahren haben ihr Mann und sie ihr Haus gebaut. Es ist ein außergewöhnliches Exemplar in der Bauweise eines Römerhauses, das sie seit Anfang des Jahres dauerhaft bewohnen. Katja Schmitz engagiert sich im Kultur- und im Bürgerverein Kanzem.

Ausstellung von Katja Schmitz "Zufälligkeit in Szene gesetzt": Die Vernissage findet am morgigen Freitag, 26. September, 19 Uhr in der Kanzemer Kulturscheune gegenüber dem Gasthaus "Alte Fähre" statt. Einführende Worte spricht die Kulturbeauftragte der Stadt Saarburg Annette Barth.

Die Ausstellung ist am 27. und 28. September zu sehen.

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