Wer will eine Ganztagsschule in Nittel?
Ein klares "Ja" der interessierten Eltern und des Konzer Verbandsgemeinderats steht gegen ein ebenso eindeutiges "Wir wissen es noch nicht" des Schulleiters. Die Frage, ob und wann eine Ganztagsgrundschule in Nittel eingerichtet wird, scheint noch nicht ganz gelöst.
Konz/Nittel. "Die aktuellen Bewerberzahlen bewegen sich bei rund 50", berichtete Karl-Heinz Frieden, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG), in der jüngsten Sitzung des VG-Rats und bezifferte damit das Interesse am Ganztagsschulbetrieb in Nittel. Damit wären zumindest genügend Anmeldungen interessierter Eltern zusammen, um die Grundschule Nittel mit einem Ganztagsschulangebot auszustatten. In dieselbe Richtung wies auch das Abstimmungsverhalten im VG-Rat: Einstimmig hat sich das Gremium für die Einrichtung einer Ganztagsschule in Nittel zum Schuljahr 2009/2010 ausgesprochen. Allein aus Kreisen des Lehrerkollegiums ist noch kein Beschluss gefasst worden. Und ohne sein "Ja" zur Ganztagsschule geht es nicht. "Wir sind noch im Meinungsbildungsprozess", sagt Schulleiter Franz-Jürgen Mertens. Und bis der abgeschlossen sei, bedürfe es noch einiger Sitzungen zusammen mit Experten. "Wir werden uns umfassend informieren", sagt Mertens. Dabei will er sich offenbar weder durch einen seiner Aussage nach "vorgepreschten" VG-Rat noch durch die Frist zur Beantragung des Ganztagsschulbetriebs zum 3. November unter Druck setzen lassen. Wenn sich das Kollegium bis zu diesem Datum noch nicht sicher sei, "dann dauert es eben noch ein Jahr." Währenddessen ist Beigeordneter Frieden guter Dinge, dass neben der Konzer Grundschule St. Nikolaus auch die der Obermoselgemeinde zu den zukünftigen Ganztagsschulen zählen könnte. Wenn man sich die regionale Verteilung der Angebote anschaue, sei Nittel "ein weißer Fleck. Die Schule könnte den gesamten Obermosel-Bereich abdecken", argumentiert Frieden. Mit der Umstellung auf den Ganztagsschulbetrieb werden vermutlich viele weitere Veränderungen einhergehen müssen. "Probleme dürfte der nicht vorhandene Essensraum mit sich bringen. Unter Umständen müsste vorübergehend mit mobilen Raumsystemen gearbeitet werden", heißt es in der Tischvorlage zur VG-Ratssitzung. Für die Zukunft dürfe der Anbau eines Essraums unumgänglich sein. "und einen Ruheraum brauchen wir auch", ergänzt Schulleiter Mertens. Planungskosten dazu seien mit 10 000 Euro bereits im Haushalt 2008 eingestellt worden.
