Wie Seifenblasen

KONZ. In das Reich des Gedankensammlers und weiterer Buchfiguren entführte Monika Feth ihre jungen Zuhörer im Rahmen der Bibliothekstage Rheinland-Pfalz.

"Wie sehen die Gedanken in euren Köpfen aus?", fragt Autorin Monika Feth ihre jungen Zuhörer in der Konzer Stadtbibliothek und erntet erstaunte Blicke. "Für mich sind Gedanken wie Seifenblasen, die zerplatzen, wenn sie aus dem Kopf kommen. Gedanken haben Farben", erklärt sie und beginnt die Geschichte des Gedankensammlers Herrn Grantig zu erzählen. Spielerisch bezieht sie die Kinder in Herr Grantigs Aufgaben ein: Er pflanzt gesammelte Gedanken im Garten an, die über Nacht zu Blumen wachsen. Deren Samen schwirren als Melodie durch die Luft und wachsen im Kopf der Menschen zu neuen Gedanken heran. "Den Gedankensammler gibt es wirklich", behauptet Feth, und zeigt die Fotografie eines Mannes aus der Schweiz. Große, ungläubige Kinderaugen schauen sie an. Monika Feth wollte nie Schriftstellerin werden. "In der Schule sagte man mir immer, ich hätte zu viel Fantasie. Wenn ich einen Aufsatz zurückbekam, hatte ich fast immer schlechte Noten." Monika Feth, die in einem kleinen Dorf in der Voreifel wohnt, schrieb am Anfang ihrer Karriere nur für Erwachsene, dann für Kinder und Jugendliche. Anschaulich erklärt sie den jungen Besuchern, die ihr gebannt und neugierig zuhören, was ein Manuskript ist, wozu ein Buch einen Verlag braucht, wie die Arbeit eines Lektors aussieht, und warum ohne den Setzer kein Buch entstehen kann. Dann erzählt sie Geschichten aus dem Buch "Meine Schwester Kathi". "Für Kinder, die kleine nervende Geschwister haben", fügt sie augenzwinkernd hinzu und löst damit Gelächter unter den kleinen Zuhörern aus. Diese Geschichten über wasserliebende Katzen, 72-jährige Telefonfreundinnen und den Fisch Oskar hat sie alle selbst erlebt. Erwähnung findet auch ihr derzeit erfolgreichstes Buch "Erdbeerpflücker", auf das sie besonders stolz ist. Der Thriller war ursprünglich nur für Jugendliche gedacht, ist jetzt aber auch ein Bestseller für Erwachsene geworden, von dem es bereits eine Fortsetzung gibt.

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