Wie man Raser im Tälchen bremsen will

Geht es nach den Vorstellungen des Architektur- und Stadtplanungsbüros Stolz und Kintzinger, dann werden die eiligen Autofahrer im Tälchen ausgebremst - durch Fahrbahn-Einengungen und andere Hindernisse.

Konz-Tälchen. (kdj) Die verkehrstechnische Bremse für Raser ist Teil des Maßnahmenkatalogs, den das Planungsbüro in seiner 40-seitigen Fortschreibung der Dorfentwicklungsplanung im Tälchen zusammengestellt hat.Planer Achim von Natusius trug in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Niedermennig/Obermennig/Krettnach eine Zusammenfassung der 1992 auf den Weg gebrachten Idealvorstellungen und des rund fünfzehn Jahre später Erreichten vor. Planer konzentrieren sich auf Verkehr

Die Bestandsaufnahme mit Ausblick und sechs Seiten tabellarischer Auflistung geplanter, vollendeter und unvollendeter Arbeiten zählt Fortschritte, aber auch zahlreiche Defizite auf. Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Autoren der Verkehrssituation im Tälchen, die in erster Linie von der Landesstraße 138 bestimmt wird. Die innerhalb der drei Konzer Ortsteile gut, "teils zu gut" ausgebaute Straße zerschneide die einst selbstständigen drei Dörfer in jeweils zwei Hälften; der starke, teils viel zu schnelle Fahrzeugverkehr verschärfe diese ungünstige Situation und mache Überquerungshilfen für Fußgänger dringend erforderlich. Die Gefahr durch Autofahrer, die viel zu schnell unterwegs sind, sei absolut inakzeptabel, es bestehe hier dringender Handlungsbedarf. Ein dazu passender Kommentar aus dem Ortsbeirat: "Es kann doch nicht sein, dass ich in meinem eigenen Dorf vor fremden Rasern wegspringen muss."Natusius beklagte, dass die beiden Ortsteile Niedermennig und Obermennig übergangslos zusammengewachsen seien und nur noch wenig eigenen Charakter zeigten. Darüber hinaus bemängelte er teils einfallslos und langweilig gestaltete Hausvorplätze und gab Empfehlungen, wie dieser Mangel mit wenig finanziellem Aufwand beseitigt werden könne.Lob hingegen spendete Natusius dem Gesicht des Ortsteils Krettnach: "Da geht einem das Herz auf." Der Planer bezeichnete vor allem das Krettnacher Bürgerhaus als beispielhaft. Hier sieht er unter anderem die Forderung nach einer Kommunikationsfläche für die Bürger realisiert.Realisierung kostet sehr viel Geld

Der von Natusius vorgetragene umfangreiche Katalog der Möglichkeiten, den Dorfcharakter der drei Stadtteile wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern, ist auch nach fünfzehn Jahren noch umfangreich, und seine totale Realisierung kostet viel Geld, das nicht von allen Bürgern aufgebracht werden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort