Wilde Kämpfe im Schatten des Rathauses

Auch ohne Feuerwehrgerätehaus verzichtet die Freiwillige Feuerwehr nicht auf ihr traditionelles Fest. Kurzerhand wurde der "Tag der offenen Tür" in einen "Tag der Feuerwehr" umgewandelt, der - wie in alten Zeiten - auf dem Marktplatz stattfand.

 Schnelligkeit und Geschick – unter anderem mit dem Hydraulikspreizer – waren beim „wilden Wettkampf“ der Feuerwehr Konz gefragt. TV-Foto: Karl-Peter Jochem

Schnelligkeit und Geschick – unter anderem mit dem Hydraulikspreizer – waren beim „wilden Wettkampf“ der Feuerwehr Konz gefragt. TV-Foto: Karl-Peter Jochem

Konz. (kpj) Fehlende Türen und Tore sind für die Konzer Feuerwehrleute kein Problem, wenn es ums Feiern geht. Zwar wurde im Mai das alte Feuerwehrgerätehaus in der Granastraße abgerissen (der TV berichtete). Das war für die Männer jedoch kein Grund, das alljährliche Feuerwehrfest ausfallen zu lassen. So zog man kurzerhand auf den Marktplatz um, baute Stände und ein Zelt auf, platzierte die Einsatzfahrzeuge drumherum und schon gab es einen "Tag der Feuerwehr". Zwei Tage Informationen und Schauübungen

Es war nicht das erste Feuerwehrfest im Schatten des Rathauses. Zu früheren Zeiten, als das Gerätehaus noch hinter dem Rathaus stand, wurden hier Feuerwehrfeste gefeiert. Am 25. Oktober 1975 feierte man hier den ersten Tag der offenen Tür. Erst als die Feuerwehr im April 1982 in ihr Gerätehaus in der Granastraße umzog, wurden auch die Feste dorthin verlegt. Zwei Tage konnten sich Interessierte über die Arbeit der Feuerwehr informieren, die Fahrzeug- und Geräteausstellung besuchen oder bei Schauübungen zusehen. Erstmals wurde der Konzer Öffentlichkeit das neue Containersystem "Rüst-schwer" vorgestellt. Dieses 330 000 Euro teure System wurde vom Großherzogtum Luxemburg, dem Landkreis Trier-Saarbug und der Europäischen Union finanziert. Es besteht aus einem LKW mit zwei Wechselcontainern, in denen sich schweres Rettungsgerät befindet, das bei großen Katastropheneinsätzen oder Unfällen zum Einsatz kommt. Zum Einsatz kamen auch die Jugendwarte der Feuerwehren der Verbandsgemeinde sowie Gruppen der Feuerwehr Wiltingen und Konz, als es beim "Wilden Wettkampf der Feuerwehren" darum ging, nicht ganz alltägliche Situationen zu meistern. Zuerst musste jeder einen 20 Meter langen Schlauch aufwickeln. Während diese Tätigkeit im Feuerwehralltag häufig vorkommt wurde es bei der nächsten Übung komplizierter. Hier galt es, Weinflaschen mit einem Hydraulikspreizer aus einer Kiste in eine andere umzustellen. Der Glasschaden hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen. Ganz im nassen Element waren die Feuerwehrleute bei der dritten Station. Mit einer Tragkraftspritze und vielen Rohren und Schläuchen bauten die Männer eine Wasserversorgung auf, um schließlich drei Zielscheiben mit dem Wasserstrahl umzuschießen. In der Endwertung hatte die Feuerwehr aus Wiltingen die Nase vorn. Auf den zweiten Platz kamen die Jugendwarte. Dritter wurde die Konzer Feuerwehr. Für die musikalische Unterhaltung beim "Tag der Feuerwehr" sorgten die Musikvereine aus Könen und Konz sowie der Reservistenmusikzug Trier. Die nächste Feierlichkeit der Konzer Feuerwehr wird wohl wieder am angestammten Platz in der Granastraße stattfinden. Anfang nächsten Jahres soll die neue Gerätehalle fertig gestellt sein. Dann wird bei der Konzer Feuerwehr auch wieder ein richtiger "Tag der offenen Tür" gefeiert.

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