Wind und Wasser statt Konfetti und Kamelle

Konz · Für Polizei, Straßenmeistereien, Feuerwehren, Verkehrsteilnehmer sowie manche Hausbesitzer ist der Dienstag alles andere als ein ruhiger Fastnachtsausklang gewesen. Keller sind voll Wasser gelaufen, Bäume sind auf Straßen und Häuser gestürzt, in der Eifel rutschten mehrere Hänge.

Wind und Wasser statt Konfetti und Kamelle
Foto: Agentur Siko

Konz. Die Kinder und Jugendlichen haben schulfrei, viele Kindertagesstätten sind geschlossen und einige Firmen haben ebenfalls Ruhepause. Für viele Menschen ist der Fastnachtsdienstag normalerweise ein Tag zum Ausspannen. Doch davon ist in diesem Jahr vielerorts nicht viel zu bemerken. Denn die Stürme und der teils heftige Niederschlag hinterlassen ihre Spuren.
Dass beispielsweise in Serrig und Welschbillig die Umzüge ausfallen und der Schärensprung in Trier-Biewer sehr kurz ausgefallen ist, mag vor allem die Karnevalsfreunde ärgern. Doch es geht noch unangenehmer. Gegen Mittag ziehen schwere Regenschauer und heftige Böen über die Stadt und den Landkreis. Was das für Folgen hat, lässt sich bisher noch nicht endgültig abschätzen.

Fest steht jedoch, dass der viele Regen der vergangenen Tage die Hängerutschen lässt. So vermeldet die Polizeiinspektion Schweich am Nachmittag eine ganze Reihe von Verkehrsbehinderungen durch Schlamm und Geröll. In Waldrach steht beispielsweise das Wohnzimmer eines Wohnhauses unter Wasser, nachdem dort der Berg in Bewegung geraten ist. Auch bei Newel oder Kordel sind Feuerwehr, Polizei und Straßenmeistereien gefragt, um Verkehrsbehinderungen zu beseitigen.

Doch es bedarf gar keiner Hänge, damit das Wasser in die Häuser kommt. Denn an einigen Stellen laufen Keller voll. Am Nachmittag sind beispielsweise 36 Feuerwehrleute damit beschäftigt, Wasser aus Häusern in der Konzer Hubert-Zettelmeyer-Straße und in der Nitteler Weinstraße zu pumpen. In Pluwig-Geizenburg trifft es eine Tierarztpraxis. Dort wird der Operationsraum in Mitleidenschaft gezogen. Es entsteht vermutlich hoher Sachschaden.

Der durch den Niederschlag aufgeweichte Boden hat gleich an mehreren Stellen in und um Trier unangenehme Folgen für Hausbesitzer: Bäume stürzen um. In Zemmer-Rodt geht es noch relativ glimpflich ab, als ein Nussbaum fällt. Jürgen Cordie, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Trier-Land, sagt: "Der Baum hat nur die Regenrinne in Mitleidenschaft gezogen. Viel mehr ist nicht passiert." In Trier trifft es ein Haus auf dem Markusberg. Dort knickt der Wind einen Baum um, der auf ein Hausdach fällt. Dabei wird die auf dem Hausdach angebrachte Stromaufhängung beschädigt. Verletzte gibt es laut Feuerwehr nicht.

Bäume und Sträucher behindern auch den Verkehr auf den Straßen. So müssen bei Ralingen-Wintersdorf zwei Bäume von der Bundesstraße 418 geräumt werden, berichtete die Polizei Trier. Ähnliches gilt für die B 422 zwischen Kordel und Welschbillig. Zwischen Mandern und Weiskirchen wird die Straße am Nachmittag zeitweise komplett gesperrt.
Und wo viel Regen ist, da sind Überflutungen nicht weit. Zwischen Freudenburg und Kollesleuken verwandelt sich die Landesstraße 133 in einen größeren Bach.

Den Aacher Bach hält es auch nicht mehr in seinem Bett. Er tritt in der Dorfmitte über die Ufer.
Steigende Pegel gibt es auch an Kyll, Sauer, Ruwer, Mosel oder Saar. Für Mittwochmorgen rechnet der Hochwassermeldedienst am Pegel Trier mit einem Wasserstand zwischen 720 und 740 Zentimetern.
Im weiteren Tagesverlauf wird die Mosel dann nur noch leicht ansteigen. In Wasserliesch werden aufgrund der steigenden Mosel die Hochwassertore geschlossen.

Die Fähre Oberbillig-Wasserbillig hat bereits am Dienstagmorgen den Betrieb eingestellt.

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