Wolfsangel und Weinbau

Mit einem spitzen Eisen, der so genannten Wolfsangel, und der blauen Weinrebe verweist das Wappen von Konz-Könen auf die politische und wirtschaftliche Verwurzelung des heute größten Konzer Stadtteils. Die Tradition lässt sich dabei bis ins zehnte Jahrhundert zurückverfolgen.

 Das Wappen verrät: Der Rotweinanbau hat in Könen eine lange Tradition. TV-Foto: Monika Kewes

Das Wappen verrät: Der Rotweinanbau hat in Könen eine lange Tradition. TV-Foto: Monika Kewes

Konz-Könen. (kbb) Was hat eine Wolfsangel, ein traditionelles Gerät zum Jagen von Wölfen, im Wappen von Könen zu suchen? Wurde der Ort im Mittelalter von einer Wolfsplage heimgesucht? Mitnichten, sagt Friedhelm Fell, Vorsitzender des Könener Musikvereins und Kenner der Ortsgeschichte. "Die Wolfsangel im oberen Teil des Schildes ist dem Wappen eines Trierer Vasallengeschlechts mit dem Namen ,Coenen' entnommen, die als Lehensherren im mittelalterlichen Ort beträchtlichen Einfluss gehabt haben müssten." Warum die Vasallen, die von 1660 bis 1677 urkundlich nachweisbar sind, die Wolfsangel in ihrem Siegel führten, ist heute unklar. Auch bleibt offen, warum die anderen Symbole im Wappen des Vasallengeschlechts, ein von einem Schwert durchstoßenes Herz, im Könener Wappen weggelassen wurden.Fest steht aber auch, dass der Name "Könen" weitaus älter ist und dessen Ursprünge bis in die römische, vielleicht sogar in die keltische Zeit zurückreichen. "Der heutige Name ,Könen' kommt ursprünglich vom lateinischen ,Cuna', was so viel bedeutet, wie ,im Tal gelegen'", weiß Fell. Die erste urkundliche Erwähnung findet das frühe "Cuna" im Jahr 980, also im Hochmittelalter, und damit erst rund 700 Jahre später, als die erste Siedlung im heutigen Stadtteil Könen vermutet wird.Die untere Hälfe des Wappens zeigt eine blaue Weinrebe, die mit grünen Blättern umrankt ist. "Das verweist natürlich eindeutig auf den Weinbau, besonders aber auf den Rotweinanbau, der in Könen eine lange Tradition hat", sagt Fell. Urkunden belegen, dass eine Könener Winzerin für ihren Rotwein mehrere Medaillen erhielt: So beispielsweise bei der Weltausstellung in London im Jahr 1900 oder vier Jahre später bei der Pariser Weltausstellung.Das heutige Wappen des Stadtteils Könen wurde im Jahr 1950 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und ist damit, wie alle Wappen der Region, neueren Datums. Zwar finden sich in allen Wappen heraldische Symbole, deren Bedeutung bis weit ins Mittelalter zurückreicht, doch kommen die Gemeindewappen in der Region in weiten Teilen erst nach 1945 auf.

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