Zwei Fußballplätze und blinkendes Gelblicht
Der Wunsch, sich noch den "Tatort" anschauen zu können, konnte einem Zewener Ortsbeiratsmitglied nicht erfüllt werden. Dafür war die Tagesordnung dann doch zu umfangreich und der Ortsbeirat zu diskussionsfreudig an diesem Abend.
Trier-Zewen. Weil viel Betrieb herrsche in der Kantstraße, stellte CDU-Mann Helmut Mertesdorf in der jüngsten Ortsbeiratssitzung im Gelben Pavillon den Antrag, dort einen Fußgängerüberweg anzulegen. Wo genau, ließ der stellvertretende Ortvorsteher offen für die Fachleute der Stadt. Zwei wären sinnvoller, ging die Forderung der SPD sogar noch weiter. Ob einer oder zwei: Dieter Müller, Ortsbezirksbeamter der Polizei, machte dem Rat wenig Hoffnung, dass der Antrag von der Straßenverkehrsbehörde überhaupt genehmigt werden kann. Zwei Bedingungen würden laut Richtlinien an einen Überweg geknüpft: 1. Kein Überweg in einer 30-Kilometer-Zone. Die sei aber hier gegeben. 2. In einer Stunde müssten 50 bis 100 Fahrzeuge den Bereich passieren und 200 bis 300 Personen übergehen wollen. An dem letzten Punkt könnte das Anliegen scheitern, lautete Müllers vorsichtige Einschätzung. Einstimmig beschlossen wurde dann, wenigstens einen Prüfantrag an die Stadt zu richten. Auch in Ralf Päßlers (CDU) Antrag ging es um den Straßenverkehr. Die Ampelanlage in der Wasserbilliger-/Zewener Straße sollte in den Nachtstunden (22 Uhr bis 6 Uhr) auf blinkendes Gelblicht umgestellt werden. Da die Ampel auch nachts grün/rot geschaltet sei, führen Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Krankenwagen mit eingeschaltetem Martinshorn, was für die Anwohner sehr störend sei. Effekt durch Umstellung: Die Martinshörner könnten ausgeschaltet bleiben. Die Nachtruhe würde nicht gestört werden. Keine große Hoffnung auf Genehmigung
Dieter Müller machte auch hier nicht allzu große Hoffnung auf eine Genehmigung. Seines Wissens würden Ampeln nachts nicht abgeschaltet. Wieder einmal auf der Agenda der von Ortsvorsteherin Maria-Elisabeth Grünhäuser (CDU) geleiteten Sitzung war der Zewener Fußballhartplatz (der TV berichtete mehrfach). Ralf Päßlers Frage: Wann wird Zewen den geforderten Kunstrasenplatz bekommen? Wo gehen die städtischen Mittel überhaupt hin? Sein Anliegen zielte auf eine Prioritätenliste mit allen Stadtteilen. Hans-Willi Triesch (SPD) ging einen Schritt weiter, indem er keine Umwandlung in einen Rasenplatz, sondern gar die Erweiterung der Sportanlage um einen Kunstrasenplatz forderte, unter Beibehaltung des jetzigen Platzes. Um dem Schul- und Vereinssport gerecht zu werden, benötige Zewen nämlich zwei Spielfelder. Keineswegs egal ist dem Rat die künftige Entwicklung der Zewener Grund- und Hauptschule, erst recht angesichts der aktuellen Diskussion um den Schultyp Hauptschule. Ralf Päßler: "Wir sind alle dafür, dass die Schule erhalten bleibt." Vor einiger Zeit habe der Rat geschlossen für eine Regionalschule in Zewen gestimmt. Schulentwicklung und Bildungsangebot der Stadt seien gescheitert, steht für die SPD-Fraktion fest. Leider seien die SPD-Vorstellungen nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen, warf Hans-Willi Triesch den Blick zurück. Daran trage der Schuldezernent eine Mitschuld. Hermann Wener (CDU) verwehrte sich gegen das Aufwärmen "alter Kamellen". Jedwede Initiative sei zu begrüßen, so Triesch, auch ein runder Tisch. Sein Parteikollege Edgar Möller: "Der Schulstandort ist weiterzuentwickeln." Einstimmiger Ratsbeschluss: Über die Kernpunkte solle zunächst ein internes Gespräch mit allen Beteiligten geführt werden. Danach soll an die Öffentlichkeit gegangen werden. Hans Hardt (SPD) hatte gewisse Formulierungen der Ortsvorsteherin in jüngsten Ratssitzungen angeprangert. Maria-Elisabeth Grünhäuser konterte: "Ich bin wie ich bin."