Zwischen Kirche, Katharina und dem Staat

Kreuz und Rad zieren das Wappen des Konzer Ortsteils Kommlingen. Sie verweisen auf die sowohl kirchliche als auch weltliche Verwurzelung des Orts.

 Das Wappen der Gemeinde Kommlingen wird geprägt vom Kreuz der Trierer Kurfürsten und dem Rad der Ortspatronin, der heiligen Katharina. TV-Foto: Monika Kewes

Das Wappen der Gemeinde Kommlingen wird geprägt vom Kreuz der Trierer Kurfürsten und dem Rad der Ortspatronin, der heiligen Katharina. TV-Foto: Monika Kewes

Konz-Kommlingen. Auf den ersten Blick scheint das Kommlinger Ortswappen nur geringen lokalen Bezug zu haben und mit Kreuz und Rad zwei Elemente des rheinland-pfälzischen Landeswappens zu führen. Doch dieser Eindruck täuscht. "Das Kreuz verweist auf die Trierer Kurfürsten, das achtspeichige Rad ist das Symbol der Kommlinger Ortspatronin, der Heiligen Katharina", sagt Ortsbürgermeister Lorenzo Mastrocesare. Die Heilige Katharina wird als Märtyrerin gefeiert, die sich mit ihrem christlichen Glauben gegen den römischen Kaiser Maxentius stellte, auch nachdem dieser sie zum Märtyrer-Tod verurteilt hatte. Zur Strafe sollte sie auf ein großes Wagenrad gebunden werden, jedoch zerstörten laut der Legenda Aurea zahlreiche Engel das Folter-Instrument gerade noch rechtzeitig. Somit findet im Wappen des 1970 nach Konz eingemeindeten Orts Kommlingen sowohl die weltliche als auch die kirchliche Verwurzelung Ausdruck. "Der Name ,Kommlingen' kommt dabei von ,Cumblingen'", sagt der Konzer Heimatforscher Rudolf Molter. Und: ",Cumb' bedeutete früher so viel wie Trog oder Kuhle und könnte auf die geografische Lage des Orts hinweisen." Ob die Ursprünge des heute rund 400 Einwohner umfassenden Orts dabei römisch oder keltisch sind, ist bis heute unklar. Im 10. Jahrhundert wird der Ort "Cumelasch" erstmals urkundlich erwähnt. Während des 30-jährigen Kriegs im 17. Jahrhundert wurde die Einwohnerzahl stark dezimiert, im Jahr 1684, also kaum 40 Jahre nach dem Ende des Kriegs, werden urkundlich schon wieder zehn Haushalte erwähnt. Auf einer Karte aus dem Jahr 1800 wird der Ort als "Kumlingen" bezeichnet, in der Folgezeit erhielt er seine jetzige Schreibweise.Die senkrechte Teilung des Schilds in zwei gleich große Hälften ist eine der einfachsten und auch eine der am weitesten verbreiteten Trennungen. Neben der einfachen oder mehrfachen horizontalen oder vertikalen Teilung können Schilde gemäß der Heraldik — also der Wissenschaft der Wappen und Symbole — auch durch Wellen, Zinnen, Spitzen oder Kreuze geteilt werden. Durch weitere Binnen-Unterteilungen entstehen somit unzählige Möglichkeiten der Strukturierung eines Wappens.

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