Achtung, Mann im Haus

Neee, neee, Sie glauben es nicht! Ich konnte es ja auch nicht fassen. Letztens, da hatte ich wieder mal Dienst an der Kasse bei uns im Baumarkt. Ich sitze da nichtsahnend und kassiere einen Kunden nach dem anderen ab.

Und weil wir ja im Moment so eine Sonderaktion haben, bekommt jeder Kunde noch eine Kleinigkeit mit auf den Weg. Schoko- oder Müsli-Riegel, kleine Trink-Flaschen oder sonst irgendwas Leckeres. Nur an diesem Tag … naja. Es dauerte gar nicht lange, da stand ein chicer Mann im Anzug vor mir - auf den ersten Blick sehr sympathisch, muss ich sagen. Sah ein bisschen aus wie mein Martin. Ich rückte meine Bluse zurecht, meine Frisur hielt. Und dann das: "Sie sind ja wahnsinnig!", blökte er mich an. "Das ist ja lebensgefährlich!" Bis ich mal wusste, was passiert war. Der liebe Kunde hat nicht richtig hingeschaut und unsere Zugabe verspeisen wollen: ein Stück Seife. Reaktion meines herbeigeeilten Chefs: Wir machen Warnhinweise an die Kasse: "Die heutige Zugabe ist nicht zum Verzehr geeignet!" Ich sag dazu nur: Männer! Können Seife nicht von Essen unterscheiden. Gut, bevor meinem Martin zu Hause noch irgendwas Schlimmes passiert, hab ich dann daheim auch Warnhinweise auf kleinen neon-grünen Klebezetteln verteilt: An die Duschgel-Flasche: "Lieber Martin, nur weil was von Aprikose draufsteht, bitte nicht reinbeißen!" Und an den WC-Reiniger: "Hier soll zwar was von Zitrone drin sein, aber es passt dennoch nicht zum Wiener Schnitzel!" Und so weiter: An die Kaffee-Maschine, dass dort heißes Wasser im Spiel sei; an das Radio, dass mit erschreckend lauten Geräuschen zu rechnen sei; und an den Schreibtischstuhl, dass sich womöglich die Sitzfläche drehen könnte.Als mein Martin das gesehen hat, hat er die Hände überm Kopf zusammengeschlagen, sich schweigend einen der Klebezettel genommen, was drauf rumgekritzelt und sich an die Stirn geklebt: "Ich bin zwar ein Mann, aber ich bin nicht plöt!" ... Alles klar.

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