Ganz einfach dankeschön

Ich mach das ja nicht gerne. Aber heute muss es einfach mal sein. Ja, ich packe den Knigge aus und mahne mit erhobenem Zeigefinger zu mehr höflichem Miteinander. Denn wissen Sie, was mir in letzter Zeit aufgefallen ist?

Es gibt viel zu selten ein "Dankeschön" für Kleinigkeiten. Gestern zum Beispiel wollte ich nach meiner Schnäppchen-Jagd in Konz wieder zu meinem Auto, das ich im Kaufland-Parkhaus abgestellt hatte. Da kommen mir zwei fröhliche, locker plaudernde Mädels im engen Treppenhaus entgegen. Was mache ich alte Frau? Bleibe unten stehen, um den jungen Damen ein bequemes Herunterspringen zu ermöglichen. Und dann, dann laufen sie an mir vorbei, als wäre nichts passiert. "Gern geschehen", rufe ich ihnen in einem provokanten Ton hinterher. Vielleicht hilft es ja was.

Dasselbe Spiel, als ich dann mit dem Auto auf dem Weg nach Hermeskeil war. Im Trierer Stadtverkehr, wo mal wieder "Milljunen Leut'" unterwegs waren, war ich so aufmerksam und habe an einer Kreuzung einen schon ewig wartenden Linksabbieger vorgelassen. Nein, das ist nicht selbstverständlich. Und nein, es ist in aller Regel nicht mit Schmerzen verbunden, da mal die Hand in die Höhe zu strecken und sich dafür zu bedanken.

Puh, so, jetzt hab ich hier mal Dampf abgelassen. Das hat gut getan. Und zum Schluss, wie es sich gehört: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ihre

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