Trier muss Schulen schließen

Je kleiner ein Problem ist, umso leichter wird es erfassbar - und umso schöner kann man sich darüber aufregen. Ein 67 Millionen Euro schweres Defizit im Trierer Haushalt für 2010 ist ein abstrakter Wert, der wohl kaum Emotionen freisetzen wird.

Aber die Schließung einer Schule ist im kommunalen Bereich eines der emotionalsten Themen überhaupt. Ein enormer Unterschied in der Wahrnehmung - doch gerade in Trier geht es hier um ein und dasselbe Problem.

Die Stadt ist Trägerin von 43 Schulen. Einige davon sind in einem absolut miserablen Zustand. Man kann es den handelnden Verantwortungsträgern durchaus abnehmen, dass sie sich ins Zeug legen, um das Problem zu lösen. Nur bitte ohne politische Schäden. Wir machen ja alles mit, aber Schulschließungen? Die mag der Wähler gar nicht. Und so drehen sich alle Diskussionen lieber um die Kunst, sich zu waschen, ohne dabei nass zu werden. Doch politische Verantwortung bedeutet auch, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und zu vertreten. Alles andere ist Augenwischerei.

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