Unnötig Misstrauen geschaffen

Immer und überall erreichbar sein zu können, ist heutzutage kein Luxus mehr. Fast jeder Deutsche (knapp 80 Prozent) besitzt ein Handy und nutzt selbiges auch gerne und häufig. Dass die Kapazitäten der vorhandenen Sendemasten zwangsläufig irgendwann erreicht sind, stellt daher keine Überraschung dar.

Neue Masten müssen aufgestellt werden, um auftretende Versorgungslücken zu schließen. Ob und inwiefern die von solchen Anlagen ausgehende Strahlung gesundheitsschädlich ist, kann nicht hinreichend beantwortet werden. Schließlich gibt es Gutachten, die ein Gesundheitsrisiko erkennen, während andere dieser These widersprechen. Auch Langzeitstudien kann es angesichts des Handybooms, der im Vergleich zu anderen technischen Neuerungen nach wie vor ein recht junges Phänomen ist, nicht geben. Mal angenommen, die Strahlenbelastung bewege sich in einem gesundheitlich unbedenklichen Bereich, ist es dennoch verständlich, dass Menschen, die Angst um ihre Gesundheit haben, ungern in unmittelbarer Nähe einer solchen Sendestation leben möchten. Baugenehmigung hin oder her - eines Morgens aufzuwachen und dabei zusehen zu müssen, wie wenige Meter vom eigenen Zuhause entfernt eine solche Anlage errichtet wird, wünscht sich keiner. Die eigenen Bürger über ein Bauvorhaben dieser Art einfach nicht zu informieren, weil dieses laut Bauordnung des Landes genehmigungsfrei ist, stimmt nachdenklich. Gerade weil Mobilfunkmasten ein mögliches gesundheitliches Risiko bergen, sollte sich die Konzer Verwaltung in der Pflicht sehen, ihre Bürger eben vor vollendete Tatsachen zu stellen. Solch ein Verhalten schürt bloß Angst und schafft zudem unnötig Misstrauen gegenüber der Behörde. a.schack@volksfreund.de

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