Willkommen, Joschka!

Junge, Junge, war das mal wieder ein Tag. Sie glauben ja nicht, was mir meine Cousine Gerda heute morgen erzählt hat. In ihrem Konz-Obermennig sei eine toskanische Villa verkauft worden, und zwar an einen Promi!

Genauer gesagt, an unseren Joschka. Sie wissen schon, der "grüne" Ex-Moppel mit den Turnschuhen und den vielen Ehefrauen. "Ne, Gerda", sag' ich. "Das kann ich ja nicht glauben." Aber schön wäre es ja schon, wenn mir bei meiner Arbeit im Baumarkt - zwischen Bohrmaschinen und Toilettenbrillen - der Joschka begegnen würde. Hach, wie aufregend. Ein wichtiger Mensch in meiner Nachbarschaft. "Paula, so kannst Du Dich ihm aber nicht präsentieren", dachte ich mir. Es muss was passieren - mit meinem Vorgarten, in meinem Kleiderschrank und mit meinen Haaren. Und schwupps, saß ich bei meiner Frisörin Hilde. Selbst sie wusste noch nichts von unserem neuen Nachbarn. Anders dagegen mein Martin. Wie eine Schneekönigin hatte ich mich gefreut, ihm die frohe Botschaft zu überbringen. "Martin, hast Du schon gehört? Wir…". "Nein, Joschka kommt nicht nach Obermennig", unterbrach er mich. Wie? Doch nicht? Und warum kursiert das dann überall? "Ganz einfach", setzt Martin an. "Mein schwerhöriger Kumpel Wolfgang, der hat da was falsch verstanden. Er muss irgendwie die ,toskanische Villa' mit ‚Joschka Fischa' verwechselt haben." Na, wunderbar. Dann gibt es eben keinen filigranen Springbrunnen im Vorgarten. Aber das Kleid von Prada, das kaufe ich mir trotzdem. Gell, Martin, Schatz?!

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