100 Luxemburger Theater-Abende

Viel Spaßiges bei der Oper, illustre Namen beim Ballett und einen Querschnitt durch die internationale Schauspiel-Szene bietet der Spielplan 2007/2008, den das "Grand Théatre" und das Kapuzinertheater in Luxemburg diese Woche vorgestellt haben.

 Eindrucksvolle Bühnenbilder mit überdimensionierten Barhockern locken nach Luxemburg. Foto: Theater Luxemburg

Eindrucksvolle Bühnenbilder mit überdimensionierten Barhockern locken nach Luxemburg. Foto: Theater Luxemburg

Luxemburg. Nach der erdenschweren Spielzeit 06/07 scheint man es dem Publikum am Rond-Point Schuman diesmal etwas leichter zu machen. Die Opern-Saison beginnt im Oktober mit "Figaros Hochzeit" , die dann frisch vom Festival in Aix-en-Provence kommt. Regie führt Vincent Boussard, dessen "Il Re Pastore" ein Glanzpunkt der letzten Jahre in Luxemburg war.Mit Pergolesis "Serva Padrona" (Oktober), den "Mamelles de Tiresias" von Poulenc (Dezember), Chabriers "L'Etoile" (Januar) und Rossinis "Italiana in Algeri" dominiert ganzjährig das komische Genre. Im November dürfte es spannend werden, steht doch die Premiere von Camille Kergers "Fintenzauber" an. Die ironische Aktualisierung von Mozart-Figuren, die der Luxemburger Haus-Komponist gemeinsam mit dem Luxemburger Autor Nico Helminger geschrieben hat, fiel bei der Welturaufführung in Münster ziemlich gnadenlos durch. Mal sehen, was Regisseur Heinz Lukas-Kindermann daraus macht.Musikalischer Höhepunkt der Opern-Saison dürfte im Februar sein, wenn Dirigenten-Legende William Christie mit seinen "Arts Florissants" die unbekannte Barock-Oper "Il Sant'Alessio" von Stefano Landi wiederbelebt. Eine Rarität auch die ernste Rossini-Oper "Elisabetta", die im April programmiert ist, mit Spitzenkräften wie Anna Caterina Antonacci und Dario Schmunck - allerdings konzertant. Die Zauberflöte und Massenets "Aschenputtel" kommen als spezielle Kinder-Produktionen (Januar/Februar), die experimentelle Nische besetzt Heiner Goebbels mit seiner "Musiktheatermaschine" im Oktober.Das Tanztheater zeigt 16 Produktionen von Top-Kompanien aus ganz Europa, choreografiert von Stars wie William Forsythe, Jiri Kylian oder Philippe Decouflé. Im Schauspiel geben mehr als 20 Truppen mit 33 Produktionen ihre Visitenkarte ab. Ein Festtag dürfte der 20. Januar sein, wenn Peter Brook mit Athol Fugards "Sizwe Bansi est mort" gastiert. Im März massakriert Michael Thalheimer Brechts "Herrn Puntila", und auch sonst sind etliche Junge Wilde am Werk. Reizvoll dürfte Shakespeares Macbeth als Mischung von Menschen- und Puppentheater in einem eigens aufgebauten mobilen Theaterturm auf der Place Guillaume sein - zur Saison-Eröffnung Anfang Oktober. Von der Ruhrtriennale kommt Caldérons pralles "Das Leben ein Traum", von Johan Simons als großes "Metaphysical" gedeutet (Dezember). Armin Petras schickt aus dem Hamburger Thalia-Theater seinen Brel-Abend (Februar), Frank Hoffmann rückt Goethes "Torquato Tasso" zu Leibe (April).Informationen über das komplette Programm unter www.theater-vdl.lu. Die Programm-Broschüre müsste demnächst auch im Trierer Bürgerbüro ausliegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort