"Alle profitieren vom Austausch"

Rund 650 000 Euro hat die Stadt Trier als Budget für das regionale Programm der Kulturhauptstadt zur Verfügung gestellt. Fast 40 Projekte profitieren von dieser Unterstützung, das Gros hat bereits stattgefunden oder läuft derzeit noch.

Trier. (DiL) In der Stadt Trier liegt die Projekt-Koordination beim Leiter des Kulturbüros, Roman Schleimer und seiner Kollegin Petra Mattuscheck. Schleimers Zwischenbilanz fällt insgesamt positiv aus, er verschweigt aber auch die vorhandenen Defizite nicht.

Von außen ist es schwer, bei der Vielzahl von Veranstaltungen den Kulturhauptstadt-Überblick zu behalten. Wie sieht es aus Ihrer Sicht mit der Resonanz aus?Schleimer: Insgesamt sind wir in Trier sehr zufrieden mit unseren Aktivitäten. Erfreulich ist vor allem, dass es einen Besucher-Austausch mit anderen Bereichen der Großregion gibt. Nehmen Sie ein Beispiel wie "Dance Palace" in Luxemburg, da sind Besucher von überall angereist.

Bezogen auf Luxemburg läuft es sicher gut, aber wie ist es umgekehrt mit den Veranstaltungen, die in den anderen Städten laufen?Schleimer: Das könnte sicher besser sein. Man erfährt wechselseitig nur schlecht, was außerhalb Luxemburgs an Veranstaltungen los ist. Auch in Luxemburg selbst weiß man wenig über Trier, Lothringen, Saarbrücken oder gar Ostbelgien. Die Kulturhauptstadt-Homepage wird den Anforderungen nicht gerecht.

Wie sieht es mit der Kommunikation der Künstler untereinander aus?Schleimer: Da sind wir dabei, die Defizite in der Kontaktpflege aufzuarbeiten. Lange war es so, dass sich Leute, die keine 30 Kilometer voneinander entfernt saßen, einfach nicht kannten. Jetzt profitieren alle von dem Austausch, den die Kulturhauptstadt angestoßen hat. Das ist eine richtige Grenzüberschreitung.

Nun ist die Hälfte des Kulturhauptstadtjahrs um, und die Frage wird immer drängender, was denn nach 2007 passiert. Sehen Sie Chancen für nachhaltige Ergebnisse?Schleimer: Die Regionalkoordinatoren in der Großregion haben auf Nachfrage der Landes- und Regionalregierungen ein Konzept erstellt, wie es 2008 weitergehen könnte. Das ist ein mehrseitiges, konkretes Arbeitspapier, das auf Initiative der Luxemburger Kulturministerin Modert in der Ministerkonferenz und dann auf dem nächsten Gipfel diskutiert werden soll. Das wären die richtigen Ansätze, aber das liegt erst mal bei der Politik.

Die Fragen stellte TV-Redakteur Dieter Lintz.

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