Auf Tuchfühlung mit einer Elfe

Rakatundrumdrumdrum - der fast unausprechliche Refrain von "Jungle Drum" hat Emiliana Torrini an die Spitze der Charts katapultiert. Im Luxemburger Atelier konnten die Fans hautnah erleben, was in der kleinen isländisch-italienischen Sängerin steckt.

 Emotional und elfengleich: Emiliana Torrini verzaubert in Luxemburg die Fans mit ihren sanften Tönen. TV-Foto: Mandy Radics

Emotional und elfengleich: Emiliana Torrini verzaubert in Luxemburg die Fans mit ihren sanften Tönen. TV-Foto: Mandy Radics

Luxemburg. (MRA) Sie ist süß wie eine Elfe, kommt aus Island und hat eine zarte, aber starke Stimme. Die Rede ist von Emiliana Torrini, der Senkrechtstarterin mit isländisch-italienischen Wurzeln. Sie war am Freitag im Wohnzimmer Luxemburgs, der kleinen, alternativen Konzert-Location "Den Atelier", zu Gast und verzauberte die Zuschauer.

Irgendwie scheinen Isländerinnen mit diesen zarten, weichen, außergewöhnlichen Stimmen geboren zu werden. Das zeigt sich auch an Emilianas Vorgruppe "Lay Low", deren Sängerin die Zuschauer mit glockenheller Stimme in ihre musikalische Welt entführt.

Und dann betritt Emiliana Torrini die Bühne wie eine Mischung aus Elfe und Hippie. Schwarze Federn schmücken ihr Haar. Sie trägt ein gemustertes, kurzes Kleid mit weiten Ärmeln, dazu rehbraune, hohe Stiefel. Frau Torrini wirkt klein und zart. Als sie den Abend mit "Fireheads" aus dem neuen Album "Me and Armini" eröffnet, wirkt sie auf einmal stark und völlig ihrer Musik hingegeben. In ihrer Stimme liegt von Anfang an so viel Emotion, dass sich auch Nicht-Fans packen lassen und ihr ganz still lauschen. Wirklich tanzbar ist das Gros der Songs nicht. Viele Zuschauer scheinen sich wie in Trance hin und her zu wiegen. Die Stücke sind ruhig und unglaublich intensiv. Viele Songs kommen vom neuen Album, wie "Me and Armini", "Beggars prayer" oder "Haha".

Der Abend gibt eine klare Richtung vor: Während anfangs alles akkustischer klingt, kommt im zweiten Teil des Abends der elektronische Sound mit sphärischen Klängen mehr zum Tragen.

Emiliana singt meist mit geschlossenen Augen, ist in ihrer eigenen emotionsgeladenen Welt unterwegs, in die sie es schafft, die Zuschauer mitzunehmen. Zwischendurch erzählt sie sympathische kleine Anekdoten vom Whiskey trinken und dem Klang des Nagelfeilens im Studio. Beides habe zur Findung der neuen Tracks beigetragen.

Dann singt sie weiter von "Sunny road" und "Bleeder", "Tunafish" und "Heartstopper". Das seit Sommer angesagte "Jungle Drum" sollte ursprünglich ein langsames Lied zur Hochzeit eines Freundes werden. Geworden ist daraus das vielleicht einzige verrückte und tanzbare Stück von Emiliana Torrini - das steht der kleine isländischen Elfe gut zu Gesicht. Man wünscht sich mehr davon.

Fazit: Ein zauberhafter, musikalisch ausgereifter Abend mit einer talentierten Songwriterin, die es - trotz leiser Töne -schafft, die Fans mitzureißen. Den Vergleich mit Islands Sirene Björk muss Emiliana Torrini nicht scheuen. Zwar ähneln sich die Stimmen, Torrinis Musik hat jedoch ihren ganz eigenen Stil und Charme.

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