Mit Mozart und seinen Zeitgenossen haben die Mosel Festwochen am 27. Mai ihre Jubiläumsspielzeit begonnen. Mit einem großen Werk von Johann Sebastian Bach schließen sie die diesjährige Saison ab. Die "Messe in h-moll", die am "Tag der deutschen Einheit", Montag, 3. Oktober, um 17 Uhr in der Trierer Konstantin-Basilika erklingt, ist Rückblick und zugleich Vermächtnis des Thomaskantors und dabei eine ungemein spannende und vielfältige Musik. Ein Komponist, der sich jahrzehntelang energisch für die evangelische Kirchenmusik engagierte, vertont gegen Ende seines Lebens ein katholisches Mess-Ordinarium, und das ohne Auftrag und aus freien Stücken. Allein dieser paradoxe Sachverhalt ist Grund genug zur Beschäftigung mit der "Messe in h-moll". Ausgeführt wird das Werk von einem hochkarätigen Solistenquartett mit Cornelia Samuelis, Susanne Krumbiegel, Andreas Karasiak und Klaus Mertens, vom Trierer Bach-Chor und vom Münchener Barockorchester "L'arpa festante". Das Orchester, das auf historischen Instrumenten musiziert und schon mehrfach in Trier auftrat, habe ihn mit seinem "leichten, schlanken und durchsichtigen Klangbild" beeindruckt, sagt Kantor Martin Bambauer, der die Aufführung leiten wird. Der Klang sei "gut strukturiert". Was ihn vor allem am Werk beeindruckt? "Das ist der ganz große Bogen bis zum Schluss", sagt Bambauer, aber selbstverständlich auch die Theologie, die Glaubensgewissheit, die in dieser Musik steckt, beispielsweise die Darstellung der Dreieinigkeit im "Credo". Aber auch ohne alle kompositorischen und theologischen Hintergründe lohnt dieses Werk das Zuhören. Bambauer: "Es ist einfach mitreißende Musik". Bach, "Messe in h-moll", Montag, 3. Oktober, 17 Uhr in der Trierer Konstantin-Basilika. Um 14.30 Uhr gibt es im Festsaal des Kurfürstlichen Palais eine Einführung in Entstehung, Struktur und Wirkungsgeschichte des Werks. Karten sind unter Telefon 06531/ 3000 oder online auf www.moselfestwochen.de erhältlich.