Bilder zum Stillwerden

Menschen sind so angelegt: als Grenzgänger zwischen Traum und Wirklichkeit. Die Wiesbadener Fotografin Nicole Ahland setzt diese Doppelbödigkeit menschlicher Existenz in sehenswerte Bilder um.

Trier. (er) "Heimwärts" heißt die Ausstellung der Foto-Künstlerin Nicole Ahland in der Trierer Galerie "Junge Kunst". Das kann man durchaus wörtlich nehmen. Ist die Künstlerin doch 1970 in Trier geboren, ihr Vater war dort ein bekannter Maler. Erst über den Umweg einer Optikerlehre und einen Auslandsaufenthalt in Vietnam kam Ahland zum Studium der Fotografie in Mainz. Seitdem hat die Wahlhessin in der Foto-Szene von sich reden gemacht. Zum ersten Mal sind ihre Arbeiten jetzt auch in ihrer Heimatstadt zu sehen. "Heimwärts", das ist für die Künstlerin jedoch mehr als eine geografische Richtungsbestimmung. "Heimwärts" bedeutet vor allem Ahlands Weg zu sich selbst. "Raum und Ort gilt mein zentrales Interesse", sagt Ahland. Ahland, die übrigens analog fotografiert, also herkömmliche Filme belichtet und das alte Spiel mit Licht und Zeit betreibt, bedient sich für ihre sehenswerten Grenzgänge auch traditioneller fotografischer Mittel wie Unschärfe und langer Belichtungszeiten. Dabei entstehen Bilder von großem poetischen Reiz. Am schönsten sind diese Fotoarbeiten dort, wo sie ganz abstrakt sind. Etwa in jenen Serien, in denen sich der Raum menschlicher Vorstellung als jene dämmrige stille Kammer darstellt, als die sie der Dichter Matthias Claudius beschreibt. Die Ausstellung läuft bis 13. Oktober und ist freitags von 17 bis 19 Uhr geöffnet, Samstag von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung, Telefon 0651/9763840.

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