Konkurrenz belebt das Musikleben. Mit dem renommierten Keller-Quartett und einem erlesenen Bläserabend begann die Kammermusikalische Vereinigung im Kurfürstlichen Palais Trier die neue Saison. Jetzt zieht die Villa Musica absprachegemäß nach und präsentiert nun ihrerseits mit Musik von Joseph Haydn und Volker David Kirchner ein gehaltvolles Programm, das sogar einigen Neuigkeitswert besitzt. Der Mainzer Komponist Volker David Kirchner, Jahrgang 1942, ist vielfach in die Schublade "Neue Einfachheit" abgelegt worden. Wie Hans-Jürgen von Bose, Detlev Müller-Siemens oder auch Wolfgang Rihm hat er sich in den 1980er-Jahren aus dem Korsett der strengen, konstruktivistischen Avantgarde befreit und zu einem hörernahen Stil gefunden. Der ist nicht unbedingt eine "neue Einfachheit", aber sicherlich eine "neue Expressivität". Jedenfalls eine Musik, die nicht nur den Intellekt anspricht, sondern auch die Emotionen und die trotzdem kompromisslos modern bleibt. Das "Streichquartett Villa Musica" spielt am Samstag, 3. Dezember, um 19 Uhr im Kurfürstlichen Palais Kirchners Streichquartette Nummer vier und fünf - nur einen Tag nach der Uraufführung beider Werke im Schloss Engers. Nicolas Chumachenco und Erika Geldsetzer (Violine), Eszter Haffner (Viola) und Martin Ostertag (Violoncello) haben zu Kirchner eine besonders enge Beziehung: Fünf seiner Streichquartette hat ihnen der bekannte Gegenwartskünstler gewidmet. Die Quartette zwei, drei und sechs wurden bereits in früheren Jahren uraufgeführt, nun folgen die Nummern vier und fünf. Ihre Titel "Inschrift" und "Hölderlin-Fragmente" verheißen bilderreiche Moderne. Eröffnet wird das Konzert mit den Nummern vier und fünf aus Joseph Haydns großem Streichquartett-Opus 76, in dem auch das berühmte "Kaiserquartett" seinen Platz hat. Karten in den Trierer Musikhäusern Kessler und Reisser, bei der Tourist-Information, 0651/ 9780822 und bei der Villa Musica, 06131/9251800. Infos: www.villamusica.de