Bildhauerin Susan Donath erhält Dr.-Theobald-Simon-Kunstpreis

Bitburg/Bonn · Der nach dem aus Bitburg stammenden Stifter benannte Dr.-Theobald-Simon-Kunstpreis geht in diesem Jahr an die Dresdner Künstlerin Susan Donath. In ihren Bildhauer-Arbeiten befasst sie sich oft mit der Toten- und Sterbekultur.

Bitburg/Bonn. Die Dresdner Künstlerin Susan Donath erhält den Dr.-Theobald-Simon-Kunstpreis 2016. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird der 37-Jährigen am 7. Januar 2017 im Künstlerforum Bonn verliehen. Dort sind dann auch viele Arbeiten von ihr zu sehen, darunter 1500 tote Fische aus Wachs, Kränze aus Trauben, ein mit roten Nacktschnecken übersätes Kreuz und eine Urne mit Stasi-Akten ihrer Familie. Auch ein Grabgesteck für die Märchenikone Schneewittchen wird gezeigt.
Für viele ihrer Werke beschäftigt sich Susan Donath, die nach einer Steinmetz-Ausbildung in Halle Bildhauerei in Dresden studiert hat, mit Toten- und Sterbekultur. "Ich interessiere mich sehr dafür, wie Menschen mit ihren Toten umgehen", sagt die Künstlerin. Auch aktuelle Themen greift sie auf, zum Beispiel Fremdenhass, Flucht und Vertreibung. "Susan Donath überzeugt durch ihre künstlerische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Dissonanzen und Tabus", so die Jury des Kunstpreises. "Sie hält uns in einer humorvollen und zuweilen ironischen Art einen Spiegel vor."
Der Dr.-Theobald-Simon-Kunstpreis, benannt nach dem aus Bitburg stammenden Stifter, wird seit 2004 bundesweit vergeben vom Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer. Ziel ist es, Künstlerinnern zu fördern. Mäzenin ist Gabriele Vossebein, Tochter des Kunstförderers Dr. Theobald Simon.
Der Preis wird der Künstlerin am 7. Januar im Künstlerforum Bonn überreicht. Dann wird dort auch die Ausstellung "Den Toten" eröffnet. Anlässlich der Schau, die bis zum 29. Januar zu sehen sein wird, erscheint auch ein Katalog. red

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