Bluessängerin mit Lust auf Techno

Bitburg · Sie betritt die Bühne im Herrenanzug und ist vermutlich die Frau mit der männlichsten Stimme: Marla Glen. Am Sonntag, 3. Mai, kommt sie nach Bitburg, und hat vorab mit dem TV über ihre Art, Musik zu machen, gesprochen.

 Die Frau mit der männlichen Stimme: Marla Glen. Foto: Veranstalter

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Bitburg. Sie arbeitet wieder an einem Album und ist dabei, sich musikalisch neu zu erfinden: die US-amerikanische Sängerin Marla Glen. Seit 1998 lebt die in Chicago geborene Musikerin in Deutschland. Ihr Werk vereinigt Elemente des Blues, Soul, Jazz und Rock\'n\'Roll. Am Sonntag, 3. Mai, kommt sie nach Bitburg. Mit TV-Mitarbeiter Matthias Friedrich hat sie vorab über Bier, ihre Vorliebe für Technomusik und ihre Leidenschaft für Herbert Grönemeyer gesprochen.Welche Beziehung haben Sie zu Bitburg?Marla Glen: Gar keine. Aber ich liebe das Bitburger Bier und freue mich, in dieser Stadt singen zu können.Deutschland ist Ihre Wahlheimat. Möchten Sie irgendwann auch einmal auf Deutsch singen?Glen: Ich spreche ja eigentlich kein Deutsch. Aber es ist eine musikalische Wertschätzung, auch in dieser Sprache zu singen. Das habe ich schon mit einigen Liedern des französischen Chansonniers Charles Aznavour getan. Jetzt möchte ich mich an Herbert Grönemeyer versuchen, denn seine Texte faszinieren mich und mein deutscher Lieblingssänger ist er auch. Allerdings werde ich seine Lieder in meinem persönlichen Stil auf die Bühne bringen. Mal sehen, was er dazu sagt.Sie sind ja bislang vor allem durch Blues bekannt geworden. Was möchten Sie gerne noch ausprobieren?Glen: Ich habe mich zu etwas Speziellem entschlossen: Technomusik. Am liebsten Dirty House. Es gibt da keine besonderen Künstler, die ich mag, ich fände es aber interessant, Musik zu machen, die auch in Clubs laufen könnte. Früher wollte ich immer gratis auf Technopartys. Wenn meine Musik im Club laufen würde, wäre das sogar möglich. Welche Kraft gibt Ihnen die Musik?Glen: Für mich ist Musik vor allem warm, sie schafft ein Gleichgewicht zum Alltag. Das will ich auch auf der Bühne vermitteln. Jeder Song sollte die Zuschauer in eine andere Welt transportieren.Finden Sie, dass Musik eine Botschaft vermitteln sollte?Glen: Es geht nicht darum, Nachrichten zu verbreiten. Es geht darum, hörbare Musik zu machen. Ohnehin besteht ein Song aus vielen verschiedenen Elementen, da ist es schwierig, eine Kernaussage zu finden. Ich möchte nicht belehrend sein. Worauf freuen Sie sich besonders, wenn Sie an Ihren Auftritt in Bitburg denken?Glen: Erst einmal möchte ich den Ort kennenlernen. Und natürlich Bier trinken.Marla Glen kommt am Sonntag, 3. Mai, in die Bitburger Stadthalle. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass ist um 19 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.ticket-regional.de" class="more" text="www.ticket-regional.de"%>Extra

Marla Glen wurde 1960 in Chicago geboren. Ihre Großmutter war Gospelsängerin und ihre Mutter mit dem legendären Bluesgitarristen B.B. King befreundet. Marla Glen war elf Jahre alt, als sie ihren ersten Song "Repertoire" schrieb. Sie trat in jungem Alter in Blues Bars auf, und gewann den ersten Preis bei einem lokalen Musikwettbewerb in New Orleans: eine Reise nach Frankreich, in deren Rahmen ihr erster Auftritt vor europäischem Publikum stattfand. In Nordfrankreich gründete sie später die Marla Glen Band. Seit 1998 lebt sie in Deutschland, 2004 heiratete sie in Heilbronn Sabrina Conley. Es handelte sich um die erste prominente gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland überhaupt. red

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