Bühnen-Krieg der Zicken

DAUN. (mws) "Ich leg zu und du baust ab", werfen sich "Queen Bee" alias Ina Müller und Edda Schnittgard in ihrem gleichnamigen Kabarettprogramm gegenseitig vor. Etwa 300 Zuschauer lockten die beiden Hanseatinnen ins Forum Daun.

"Ina spricht drei Sprachen: Hochdeutsch, Plattdeutsch und über andere Leute", beschreibt Pianistin Edda Schnittgard ihre Partnerin Ina Müller. Die tippelt auch schon in ihren High-Heels über die Bühne, während die korpulente Edda es bevorzugt, auf einem Bürostuhl sitzend zu ihrem Instrument zu rollen. "Die Kollegin ist ja süchtig nach Sitzen", klärt Müller das Publikum auf und legt damit den Grundstein zu einem verbalen Duell. Auge in Auge werfen sich die beiden zickig Verse an den Kopf. "Du kannst nur essen, ich kann kochen; ich hab Kurven, du hast Knochen", trumpft Edda auf. "Ich hab‘ Beine, du hast Stampfer; ich bin die Yacht und du der Dampfer", kontert Ina auf dem Flügel kniend und ahmt dabei ein Nebelhorn nach. Ein wenig Reue schwingt mit, wenn sie ihrer Partnerin wenig später quasi zur Versöhnung vorschlägt: "Mach doch mal was alleine- etwas, das in dir wohnt..." Darum lässt sich Edda nicht zwei Mal bitten und präsentiert solo eine Ballade im Stil Alexandras. Anhaltender Applaus belohnt sie. Doch es kommt, wie es kommen musste- in ihrem Rap "Wenn die Kollegin singt" macht sich Ina postwendend über die poetische Einlage lustig. Trotz dieses Bühnen-Kleinkriegs entdecken die beiden sympathischen Krawallschachteln ab und an auch Gemeinsamkeiten: Etwa ihre Abneignung gegen Männer, die "Lektor, Dramaturg oder irgendwas anderes mit Mundgeruch" sind. So soll es nicht lange dauern, bis die 300 Zuschauer den Inbegriff des Machos kennen lernen, der im Programm noch häufiger auftauchen soll: "Hans sein Freund Sven". Vor allem Queen Bees musikalischer Wunsch "Bitte, spring doch vom Balkon" sorgt für tosenden Beifall, nachdem das Publikum Feuerzeuge im Takt geschwenkt hat. Für drei Zugaben holt es das Duo auf die Bühne des Forums zurück, um zum Schluss Ina Müllers hinreißende Schlager-Persiflage "Er hat mir so weh getan" mit stehenden Ovationen zu belohnen.

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