Irgendwie ist es schon merkwürdig, wenn am zweiten Sonntag im Advent ein Konzert stattfindet, das so gar keinen Bezug zum vorweihnachtlichen Geschehen hat. Aber Klaus Fischbach, Leiter des nach ihm benannten Madrigalchores, hatte erklärt, dass diese Veranstaltung eigentlich schon zwei Monate früher hätte stattfinden sollen. Da war an Advent und Weihnacht natürlich noch kein Denken. So trat der Chor mit einem bunt gemischten und ausgesprochen reichhaltigen Programm in der Losheimer Eisenbahnhalle auf, zusammen mit dem Blechbläserensemble Clemens Scheidt aus Wemmetsweiler. Beide Klangkörper arbeiten auf einem Niveau, das Aufmerksamkeit verdient. Das Bläserseptett beherrscht seine Instrumente technisch wie musikalisch so perfekt, dass es allen Anforderungen gerecht werden kann. Eine Intrada von Melchior Franck oder eine Sonatine von Hans Leo Hassler stellt ebenso wenig eine Schwierigkeit für die Musiker dar wie die gefühlvolle und zurückhaltende Begleitung des Chores. Fischbachs Madrigalchor hat einen guten Ruf, der weit über die Grenzen der Region hinaus reicht. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass die Sängerinnen und Sänger in diesem Sommer nach 24 Jahren zum zweiten Mal den internationalen Chorwettbewerb im österreichischen Spittal an der Drau für sich entscheiden konnten. Es ist schon anerkennenswert, wenn in einem zweistündigen Programm auch zum Ende hin die Intonation kaum Einbußen erlebt, die Konzentration auf das Dirigat nichts zu wünschen übrig lässt und auch die dynamischen Bögen rund und geschlossen wirken. Trotzdem hinterließ das Konzert einen merkwürdigen Beigeschmack. Das Nebeneinanderstellen etwa von Pablo Casals Lamentation "O vos omnes", einem Responsorium aus der Karwoche, und Wilhelm Killmayers "Sonntagsnachmittagskaffee" irritierte ein wenig.