Das Geheimnis der grünen Insel

ESCH/LUX. (AF)

 The Frames-Sänger Glen Hansard. TV-Foto: Andreas Feichtner

The Frames-Sänger Glen Hansard. TV-Foto: Andreas Feichtner

ESCH/LUXEMBURG. (AF) The Frames-Sänger Glen Hansard besucht zum ersten Mal Luxemburg, sagt er. Wenn man es denn so nennen will. Denn gesehen hat er nur den Hintereingang der Rockhal in Esch. In einer Gegend, die nicht nur bei Februar-Regen trist wirkt. Hansard sucht den Kontakt zum Publikum, redet viel, erzählt Geschichten. Und überlegt, wie die Bewohner Luxemburgs auf englisch heißen. "Luxemburgians?", fragt er. Oder "Luxemburger"? Die Antwort schallt aus allen Ecken des kleinen Rockhal-Saals: "Irish! Irish!" Das ist kein Wunder. In der Rockhal versammeln sich wahrscheinlich so ziemlich alle Iren des Ländchens. Luxemburger und Deutsche sind in der Minderheit. Schade. Denn der kleine Rockhal-Saal ist allenfalls halb voll. Platz wäre da gewesen. Vor einer Rock-Band, die in Irland eine große Nummer ist. Aber im Rest Europas großer Geheimtipp. "Die weltbeste Band, die Sie nicht kennen", titeln Journalisten da schon mal. Dabei sind The Frames unaufdringlich. Vielleicht wie Coldplay, früher. Leise Akustik-Gitarren, Hansards oft spröder Gesang. Nur gelegentlich darf es krachen: dann wird es lauter, verzweifelter, die E-Geige von Colm Mac Con Iomaire (kann man irischer heißen?) winselt, macht den Klang der Band dadurch unverwechselbar. Wie bei dem großartigen "Keepsake". Oder bei den hymnenhaften, eher klassischen Rocksongs "Fake" und "Revelation" gegen Ende des Konzerts. Weltberühmt wird die schon seit 1990 existierende Band nicht mehr. Aber wer die Chance hat, sie noch mal live zu sehen, sollte diese nutzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort