Das Kind beim rechten Namen nennen: Französische Komödie "Der Vorname" feiert Premiere im Trierer Theater

Trier · Seit einigen Jahren wird regelmäßig vermeldet, welches die beliebtesten Vornamen der Deutschen sind und welches die skurrilsten. Marie und Sophie beziehungsweise Maximilian und Alexander sind in Deutschland derzeit am beliebtesten. Ein Name bleibt jedoch weitgehend tabu: Adolf. Welche Folgen es haben kann, wenn jemand verkündet, sein Kind so zu nennen, ist ab Samstag in "Der Vorname" im Theater zu sehen.

 Am Adolf scheiden sich die Geister: Tim-Olrik Stöneberg als Vincent Larchet und Klaus-Michael Nix als Pierre Garaud. Foto: Theater Trier

Am Adolf scheiden sich die Geister: Tim-Olrik Stöneberg als Vincent Larchet und Klaus-Michael Nix als Pierre Garaud. Foto: Theater Trier

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Trier. Zutage tretende Konflikte mit Bekannten, Freunden oder Verwandten bei Tisch sind ein beliebtes Thema für Sketche (z.B. Loriots "Kosakenzipfel") oder Theater- und Filmkomödien (z.B. "Der Gott des Gemetzels"). Zum einen, weil sie über ein hohes Wiedererkennungspotenzial verfügen (denken Sie mal an Ihre vergangenen Weihnachtsfeste), zum anderen, weil ein Streit viele Ursachen und viele unterschiedliche Folgen haben kann und somit der Fantasie von Autoren keine Grenzen setzt.Intellektuelle unter sich


In "Der Vorname", der inzwischen auch verfilmten Erfolgskomödie der Drehbuchautoren Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière von 2010, entzündet sich der Konflikt an der Namensgebung eines Kindes. Der Literaturprofessor Pierre und seine Frau Elisabeth haben Elisabeths Bruder Vincent, dessen schwangere Partnerin Anna und ihren besten Freund Claude zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Die Stimmung kippt, als Vincent in Provokationslaune den Freunden enthüllt, dass er seinen noch ungeborenen Sohn auf den Namen Adolf zu taufen beabsichtige.

Zwar ist - das phonetisch fast identische - "Adolphe" auch ein bekannter französischer Roman aus dem frühen 19. Jahrhundert, doch denkt man selbst im frankophonen Sprachraum bei diesem Vornamen nicht zuerst an das Werk von Benjamin Constant. Dementsprechend reagiert die Runde fassungslos. Die anschließende Debatte über die Frage, ob man sein Kind so nennen darf, führt dazu, dass unausgesprochene Konflikte ans Licht kommen und die Jugendfreunde aufeinander losgehen. Die Contenance verlieren die Streithähne völlig, als auch noch ein Geheimnis über Elisabeths und Vincents Mutter gelüftet wird.

Es geht also - wie für eine französische Komödie nicht ganz untypisch - turbulent zu in dem Stück. Die junge Regisseurin Caroline Stolz, die die Inszenierung in Trier übernommen hat, ist erfahren mit dieser Gattung. 2013 führte die Wiesbadenerin im Großen Haus bereits Regie in Michael Frayns Highspeed-Komödie "Der nackte Wahnsinn".
Eine Bühnenfassung von "Der Vorname" habe sie noch nicht gesehen, dafür kenne sie den Film. Auswirkungen auf die Gestaltung ihrer Figuren habe dies nicht gehabt. "Alle Darsteller agieren komplett anders." Die Gastgeber werden von Barbara Ullmann und Klaus-Michael Nix gespielt, Vincent und seine schwangere Frau von Tim-Olrik Stöneberg und Alina Wolff. Die Rolle des sensiblen, zurückhaltenden Claude übernimmt Christian Miedreich. "Ich habe alle Darsteller bekommen, die ich wollte", sagt Stolz zur Besetzung.Eng an der Vorlage entlang


Nach eigenen Angaben hält sich die 37-Jährige eng an die Vorlage. "Wenn ich zu viel Spökes mache, schadet das dem Stück. Es verträgt nicht so viel, wie ich gerne gemacht hätte." Außerdem vertrage das Drama keine überzeichnenden Darsteller. Damit die Komik dieser "sehr gut geschriebenen Komödie mit Tiefgang" (Stolz) funktioniert, müssen die Figuren komplett ernstgenommen werden, beschreibt Stolz die größte Herausforderung.

Zurückhaltung mit eigenen Gags und die Lieblingsbesetzung der Regisseurin - keine schlechten Voraussetzungen für eine gelungene Inszenierung.
Premiere ist am Samstag, 25. April; weitere Termine sind am 28. April, 3., 9., 13., 22., und 29. Mai und am 14. Juni. Karten unter Telefon 0651/718-1818.Extra

Bitburger, offizieller Partner des Theaters Trier, verlost in Kooperation mit dem Trierischen Volksfreund 2x2 Tickets für die Premiere von "Der Vorname" am Samstag, 25. April, 19.30 Uhr, im Großen Haus des Theaters Trier. Zusätzlich gibt es 3x2 5-Liter-Fassdosen Bitburger Premium Pils als "Prostpreis" zu gewinnen. Alle Teilnehmer und Begleitpersonen müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Einfach unter Telefon 01379/370083 oder online mitmachen auf www.volksfreund.de/danke(heute bis 24 Uhr) und als Lösungswort "Der Vorname" angeben (50 Cent bei Anruf aus dem dt. Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich). red

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