"DasDing" wird "UnserDing"

Mannheim/Saarbrücken . Die Intendanten des Südwestrundfunks (SWR) und des Saarländischen Rundfunks (SR), Peter Voß und Fritz Raff, haben gestern in Mann heim ein Papier unterzeichnet, durch dessen Inhalte die Zusammenarbeit zwischen den beiden ARD-Anstalten ver- stärkt werden soll.

Der Saarländische Rundfunk und der Südwestrundfunk bauen ihre bereits bestehende Zusammenarbeit künftig weiter aus. Die Selbständigkeit des SR als Landesrundfunkanstalt soll dabei nicht angetastet werden. Der "Kooperationsverbund", der die Sender noch enger zusammenrücken lässt, sei "keine Vorstufe zu einer Fusion", sagte Voß. Der SWR wolle den SR "nicht schlucken", so der SWR-Intendant, auch wenn er einen Zusammenschluss grundsätzlich für sinnvoll halte. Das sei aber politisch nicht durchsetzbar. Raff setzt ganz entschieden auf "Kooperation statt Fusion", zumal kleine Anstalten wie der SR angesichts der schon erbrachten Einsparungen von der Politik "nicht mehr in Frage gestellt werden". Der Saarbrücker Intendant sieht im Schulterschluss der Sender einen "Schritt zur langfristigen Sicherung" eines eigenständigen SR. Der Kooperationsvertrag regelt die Formen der Zusammenarbeit in Hörfunk, Fernsehen, Verwaltung und Technik. Der weiter zu nehmende Spardruck treffe aber auch die Klangkörper und das gesamte öffentliche kulturelle Engagement der Sender, betonten Voß und Raff. Aktuell geprüft wird eine enge Kooperation des SWR-Rundfunksorchesters Kaiserslautern und des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken: Dabei ist sogar ein Zusammenschluss denkbar. Eine konkrete Sparmaßnahme nannte Raff mit der Zusammenarbeit beim Gebühreneinzug. Dabei wird der SWR bis 2008 stufenweise die Aufgaben des Gebühreneinzugs für den SR übernehmen. Derzeit beschäftigt der SR in diesem Bereich noch sechs Mitarbeiter. Im Bereich des Südwest-Fernsehens (Drittes Programm) soll die gemeinsame Abspielung durch die Sendezentrale in Baden-Baden ab Januar 2005 verwirklicht werden. Die eigenständige Programm-Verantwortung von SWR und SR wird davon nicht berührt. Im Hörfunk wird neben der Übernahme von Sendungen des SWR-Jugendradios DasDing und des SR-Jugendradios UnserDing der Austausch von Programmbestandteilen zwischen SWR Cont.ra und SR2-Kulturradio Stück um Stück ausgebaut. In Sachen Fortbildung können SR-Beschäftigte künftig an Seminaren teilnehmen, die die SWR-Personalentwickler anbieten. Beim möglichen Einsparpotenzial durch eine intensivierte Zusammenarbeit wollten sich die Intendanten nicht festlegen. Die Synergie-Effekte sollen vor allem da für genutzt werden, um weiter möglichst viel Geld für die Programme bereitstellen zu können. Für beide Sender gelte es, "tragfähige Strukturen für die Zukunft zu schaffen und zu erhalten", so Voß und Raff übereinstimmend.

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