Dawn of the Dead

(-es) Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kehren die Toten auf die Erde zurück. Mit diesem Satz eröffnete George A. Romero 1979 den zweiten Teil seiner Trilogie der lebenden Toten, der in Deutschland "Zombie" hieß und ein gewaltiger Kassenhit wurde.

Ein Vierteljahrhundert später greift "Dawn of the Dead" die Idee vom unerklärlichen Wiedergang bei unerschöpflichem Appetit nach Menschenfleisch wieder auf und bleibt auch dem Handlungsverlauf des Originals grundsätzlich treu - wenige Überlebende verschanzen sich vor der Übermacht der kannibalistischen Leichen in einem Einkaufszentrum, dessen Sicherheit jedoch trügerisch ist. Einzelne Szenen, vor allem die ersten drei Minuten, sind durchaus atmosphärisch, und die Präsenz von Sarah Polley, Ving Rhames und James Weber in den Hauptrollen erlaubt sogar Anflüge von Schauspiel. Die Optik ist merklich auf Hochglanz poliert, während die Dramaturgie bevorzugt auf Hektik und Hysterie zielt. Der Werbe-Filmer Zack Snyder erweist sich als wenig zimperlich in der Wahl der Mittel, und das Drehbuch von James Gunn arbeitet entsprechend zu. Die Zombies sind dabei gewohnt eklig anzuschauen, haben den Zeitlupengang aber gegen Sprintqualitäten eingetauscht und beißen - politisch korrekt - nicht bei Tieren zu. Bei Menschen aber geht es tüchtig zur Sache - so wird etwa eine üppige Blondine mittels Kettensäge zerteilt. Bei solch leichtfertig eingestreuter Sensationsmache verwundert es schon, dass Romeros "Zombie" immer noch wegen Gewaltverherrlichung hierzulande beschlagnahmt ist, die üble Neuauflage dagegen unangetastet die Leinwände verschmutzen darf. (Cinemaxx, Trier)

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