Den Schalk im Nacken

BITBURG. (mws) Ihr Chanson-Programm "Mackie Messer & Mister Süffelmann" präsentierten Thomas Peters und Martin von Wulffesfeld vor 270 Zuschauern im ausverkauften Haus Beda in Bitburg. Heute ist das Duo ab 19.30 Uhr im Domicil Leidinger in Saarbrücken zu sehen.

"Kurz vor dem Tod schadet Chianti nie", heißt es in Jacques Brels Titel "Mein allerletztes Glas". Die Chansons des Belgiers - ins Deutsche übertragen von Werner Schneyder - bilden den Schwerpunkt des Chanson-Abends "Mackie Messer & Mister Süffelmann". Thomas Peters (Gesang und Schauspiel) und Pianist Martin von Wulffesfeld gastierten am Mittwoch mit dem 100-Minuten-Programm in Bitburg.Ein Lied für die Chancenlosen

Vom Phänomen des Lampenfiebers handelt "Das Karussell", zu dem der Sänger kreischend Pirouetten auf der Bühne dreht. Rastlos-rasanten Stücken wie diesem setzt das Duo gekonnt auch leise, nachdenkliche Töne entgegen: Schweißperlen glitzern im fahlen, blauen Licht auf Peters' Stirn, wenn er sich auf der Bühne einsam ans Mikrofon klammert, um mit einem weiteren Brel-Chanson von denen zu erzählen, "Die chancenlos sind".Doch der Schalk sitzt ihm und von Wulffesfeld im Nacken. Und so ist es von "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n" nicht weit zu Georg Kreislers bitterbösem "Taubenvergiften". Lässig die Hände in den Hosentaschen und Brechts "Moritat von Mackie Messer" auf den Lippen, zieht Thomas Peters durch die Reihen. Zu Beginn hat das Duo sein Publikum im ausverkauften Saal erst einmal in den April geschickt: "Ich bin gar kein Sänger", gesteht Peters, "Ich habe mich nur für heute Abend als Sänger verkleidet." Martin von Wulffesfeld schaut hinter dem Flügel hervor und fügt hinzu: "Und ich habe mich nur als Pianist verkleidet." - "Wir haben auch gar kein Programm einstudiert", berichtet Peters. "Genau", sagt sein Kollege bierernst, "das war's - Sie können nach Hause gehen. Und das Geld gibt's nicht zurück. Das sacken wir ein!"Mit komödiantischen Einlagen - allen voran die Ernst-Stankovski-Szene "Kaffee ist Kaffee ist Kaffee..." - sorgen die Künstler für Lachanfälle und erobern im Nu die Gunst des Bitburger Publikums. Als Zugabe entlockt dieses den beiden schließlich mit minutenlangem Beifall ein ungewöhnliches, jazziges Acapella-Duett: Hildegard Knefs "Ich möchte am Montag mal Sonntag haben" zum Mitschnipsen." Mackie Messer & Mister Süffelmann" ist heute, Freitag, 13. Februar, 19.30 Uhr, im Domicil Leidinger in Saarbrücken zu sehen. Karten unter Telefon 0681/9327-0 oder www.domicil-leidinger.de

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