Der Lockruf der Natur

In jedem Monat präsentiert TV-Redakteur Andreas Feichtner seine persönlichen Konzerttipps. Am ersten August-Wochenende zieht es ihn in den Hunsrück.

Trier. (AF) Der Hunsrück, ach ja, das optimale Rückzugsgebiet für gestresste Großstadt-Seelen. Endlose Wälder, idyllisch-rustikale Dörfer, äußerste Stille für die innere Ruhe. Am ersten August-Wochenende gilt das mit der Stille aber nicht flächendeckend: Dann gehen gleich zwei große Open Airs über die Bühnen - das Lott-Festival bei Raversbeuren und das Nature One in Kastellaun. Beide Festivals sind nur 20 Kilometer voneinander entfernt, musikalisch liegen aber mehr als nur drei Dörfer zwischen beiden. Dabei ist die "Lott" auf der Wiese im Drei-Landkreise-Eck (Bernkastel-Wittlich, Rhein-Hunsrück, Cochem-Zell) wie gehabt facettenreich: von Indie-Pop bis zu härterem Rock, von Ska bis hin zu Dixieland-Einflüssen (Youngblood Brass Band) reicht die Bandbreite. Beim vom Publikum her sehr gemischten Festival, das zuletzt zwischen 5000 und 6000 Zuschauer angelockt hat, treten unter anderem Slut, Polarkreis 18 und Amplifier (jeweils Freitag) sowie die legendären Flowerpornoes (mit Tom Liwa), Les Cameleons oder Tribe after Tribe (am Samstag).

Elektronischer und wummernder wird es definitiv beim Nature One zugehen, das im Vorjahr rund 50 000 Raver auf die ehemalige Raketenbasis Pydna gelockt hatte. In diesem Jahr heißt das Motto: "Wake up in Yellow", was sich dahinter verbirgt, will man lieber gar nicht so genau wissen. Auflegen werden unter anderem Sven Väth, Westbam, Carl Cox oder die Disco Boys.

Der August bietet noch mehr Open Airs: Die Ärzte zieht es am 13. August an den Losheimer See. Dort wird es am Monatsende (29./30. August) beim "Rock-Area" mit Sodom, Caliban, Pro-Pain & Co noch eine Spur härter. In Püttlingen gibt es zudem wieder das etablierte "Rocco del Schlacko". Für den 22./23. August haben sich 16 Bands angekündigt, darunter Mando Diao, Turbonegro, Madsen, Kettcar und Deichkind. Freien Eintritt gibt es wie immer beim E-Lake-Festival am Echternacher See. Dort spielen am Freitag, 8. August, unter anderem Dendemann, die Sportfreunde Stiller und Peilomat.

Auch drinnen kann es ganz schön werden: So gastiert im Exhaus ein kanadischer Punkrock-Klassiker (Propagandhi, 6. August, u.a. mit Pascow). Einen echten Geheimtipp gibt's am Samstag, 2. August. Dann sind die Liver pooler Bands Voo und 28 Costumes zu Besuch, zudem spielen "I knew it: hurray!" im Exhaus. Am 9. August geht im Exhaus und im Exhaus-Innenhof das Sommerzeit-Festival (Benefiz) mit mehreren Bands über die Bühne.

Weiterer Tipp: Maximo Park (intelligenter Indie-Rock aus Newcastle) treten am 12. August im Luxemburger "Atelier" auf. Am gleichen Tag spielt auch Katie Melua in der Arena Trier.

Zugabe

Weitere Konzerte im August: 1.8. In Extremo (Amphitheater Trier), 8.8. New Model Army (Saarbrücken, Garage), 13.8. Agnostic Front (Saarbrücken, Roxy), 17.8. Have Heart (Trier, Exhaus), 21.8. Barclay James Harvest (mit Les Holroyd, Beaufort/Burg), 27.8. Plain White T's, 28.8. The Raconteurs, Atelier, 31.8. Pennywise (SB, Garage) (AF)

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