Der Paradiesvogel und sein Kater

Kunsterzieher, Rezitator, Dada-Lyriker, Theaterpädagoge, Sprach-Akrobat: Bruno Plum lässt sich mit vielen künstlerischen Attributen in Verbindung bringen. Mit 66 Jahren gibt er sein Debüt als Schauspieler.

 Bruno Plum schlüpft in die Rolle des Pettersson. TV-Foto: Archiv/Anke Emmerling

Bruno Plum schlüpft in die Rolle des Pettersson. TV-Foto: Archiv/Anke Emmerling

Trier/Kanzem. (DiL) Es dürfte nur wenige Kinder in Deutschland geben, die Pettersson nicht kennen. Pettersson, das ist der schrullige Alte aus den Bildergeschichten des Schweden Sven Nordqvist, der mit seinem Kater Findus am Dorfrand wohnt. Ein schmächtiger Mann mit Bart und Gärtner-Hut, ein bisschen zerstreut, aber auch ein erfindungsreicher Bastler. Bruno Plum ist noch etwas hagerer als Pettersson. Aber sonst braucht er nicht viel zu verändern, um bei den Proben auf dem Petrisberg in die Rolle des alten Kauzes zu schlüpfen. Das Gärtner-Outfit hat er von daheim mitgebracht, für Bart und runde Brille braucht er weder Masken- noch Kostümbildner. 35 Jahre war Bruno Plum, der Wahl-Kanzemer aus Rheinhessen, Kunstlehrer am Trierer Hindenburg-Gymnasium (HGT). Und eine Institution in der Trie rer Kulturszene dazu. Am HGT genoss seine Arbeit im Kunst-Keller eine Art Kult-Status. Und Bruno Plum den Nimbus des Paradiesvogels im Schulbetrieb. Das sei manchmal "schon merkwürdig gewesen" angesichts der Tatsache, dass der Exot aus der Welt der Kunst lange seriös der erweiterten Schulleitung angehörte, bundesweit Lehrpläne mitentwickelte und Umbau-Pläne entwarf. Aber das Stückchen "Narrenfreiheit" habe ihm auch immer wieder ermöglicht, "an der Fassade zu kratzen und Schablonen aufzubrechen". Er sei, sagt Plum, einer, der sich "schon mal querlegt", wenn er "das Gefühl hat, beschnitten zu werden". Da ist es nicht ohne Risiko, wenn er sich zum ersten Mal seit seinen Schülerzeiten am humanistischen Gymnasium in Mainz einem Regisseur unterordnen muss. "Ein bisschen gegrübelt" habe er schon, als ihn Florian Burg fragte, ob er in seiner "Pettersson"-Inszenierung die Titelrolle übernehmen wolle. Ganz streng nach der Regie eine Figur zu entwickeln, das sei für ihn "eine ganz neue Erfahrung". Aber genau das habe ihn letztlich auch gereizt. Premiere im Lottoforum am 24. Mai, Vorstellungen am 25., 31. Mai, 1. Juni, jeweils 15 Uhr. An den Werktagen Vormittags-Vorstellungen für Schulen und Kindergärten. Info: 0651/7181415.

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