Der Schlager und die Republik

Schlager gelten gemeinhin als Refugium der heilen Welt und als Fluchtweg aus der Realität. Doch betrachtet man etwa die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland rückwirkend, kann man zwischen den jeweils populären Hits und der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung viele Zusammenhänge finden. Die VHS Trier bietet eine unterhaltsame Entdeckungsreise.

Trier. (red) Wer weiß schon, dass der "Theodor im Fußballtor" pünktlich zum Start der ersten deutschen Fußballmeisterschaft nach dem Krieg erschien? Dass Freddy Quinns "Heimweh" die Heimkehr der letzten deutschen Kriegsgefangenen begleitete? Erinnert sich noch jemand an den Sozialrevolutionär Udo Jürgens in den frühen Siebzigern? Oder daran, dass Katja Ebsteins Öko-Ballade "Diese Welt" zeitgleich zu Willy Brandts Forderung nach einem "blauen Himmel über Ruhr" 1971 den dritten Platz beim Grand Prix Eurovision holte?

Mit solchen Fragen beschäftigen sich die Sängerin Barbara Ullmann, der Pianist Joachim Mayer-Ullmann und TV-Redakteur Dieter Lintz am 17. November im Rahmen der VHS-Musikwerkstatt, die eigens für diesen Anlass ins Chat Noir verlegt wurde. Die Berliner Blockade, die Ostverträge, die Frauen-Emanzipation, die Friedensbewegung, die sexuelle Revolution, die Spaß-Gesellschaft der 80er: Alles hinterließ auch in Radio-Wunschkonzerten oder Dieter Thomas Hecks "Hitparade" seine Spuren. Das Musikwerkstatt-Trio macht sich auf musikalische Spurensuche, mit Live-Musik, Original-Einspielungen, Rezitationen und lästerlichen Anmerkungen. Die Veranstaltung "40 Jahre Bundesrepublik im Spiegel des deutschen Schlagers" beginnt am Mittwoch, 17. November um 20 Uhr im Variété Chat Noir am Kornmarkt. Karten in den TV-Servicecentern Trier, Wittlich Bitburg. Infos: www.vhs-trier.de oder 0651/718-1434.

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