Die Auswahl der namhaften neun

TRIER. (ae) Eine Bestandsaufnahme junger zeitgenössischer Kunst zeigt die Tufa Trier mit einer Ausstellung des Saar-Ferngas-Förderpreises für junge Kunst 2006. Bedeutend für Trier, denn die Auszeichnung zählt zu den renommiertesten Förderpreisen in Deutschland. Die Schau wurde außer in der Tufa nur in der Pfalzgalerie Kaiserslautern und der Stadtgalerie Saarbrücken gezeigt.

Noch bestimmen Filz, Folien und braunes Papier die Optik im Ausstellungsraum der Tuchfabrik. Doch fleißige Helfer arbeiten daran, das Geheimnis der teils eigenwillig geformten Verpackungen zu lüften, das am Samstag, 13. Januar, der Öffentlichkeit präsentiert werden soll. Was Sebastian Böhm, der Vorsitzende des die Ausstellung veranstaltenden Kunstvereins Trier Junge Kunst, und seine Helfer zu Tage fördern, sind überwiegend Fotos, aber auch Objekte, Gemälde und Videoinstallationen. "Es sind die prägnantesten Arbeiten des Saar-Ferngas-Förderpreises für junge Kunst 2006", erläutert Böhm. Saar Ferngas schreibt den Preis seit 1986 alle zwei Jahre aus und hat zunächst regional und seit 1992 bundesweit 7300 bildende Künstler unter 35 Jahren präsentiert. "Zuletzt gab es etwa 1000 Bewerbungen", sagt Böhm. Dass die ausgewählten Arbeiten, darunter die der drei Preisträger Anne Heusel, Mia Bailey und Timo Nasseri in Trier gezeigt werden, sei eine große Sache. "Denn es ist einer der renommiertesten Preise in Deutschland und die Jury ist hochkarätig." Neun namhafte Professoren und Fachleute aus Hannover, Kaiserslautern, Ladenburg, Leipzig, Saarbrücken, Bamberg und Ludwigshafen haben die Auswahl getroffen. "In ihrer Entscheidung wird dokumentiert, was als zeitgenössische Kunst betrachtet wird", meint Böhm. Das sei nicht unbedingt objektiv, aber verantwortungsvoll, da viele Erwartungen, vor allem seitens der Künstler damit verbunden seien. Sie erhalten nicht nur ein Preisgeld (erster Platz 8000 Euro), sondern haben auch die Aussicht auf Ankäufe und den möglichen Sprung in die etablierte Kunstszene. Chance auf eine internationale Karriere

Tatsächlich haben frühere Teilnehmer internationale, aber auch akademische Karrieren gemacht. Namen finden sich im Vorwort des Ausstellungskataloges, der für die Trierer Besucher an gleich zwei Orten bereitliegt. Denn ein Teil der knapp 50 Arbeiten wird auch in der Galerie Junge Kunst in der Karl-Marx-Straße gezeigt. "Hier kann man Wand- und Videoinstallationen sehen, die intimere Atmosphäre brauchen", erklärt Sebastian Böhm. Anders als im großzügigen zweiten Obergeschoss der Tufa, das sein Gesicht gründlich verändert hat: frisch gestrichene Wände, kompakte Nischen aus geschlossenen Stellwänden, kurz eine "klare Ausstellungsarchitektur weg vom Provisorium". Das war Teil der Auflagen, die von der Tufa als drittem Ausstellungsort nach der Pfalzgalerie Kaiserslautern und der Stadtgalerie Saarbrücken erfüllt wurden. Denn nachdem die Hürden genommen sind, kann sie zum dritten Mal eine bundesweit beachtete Bestandsaufnahme junger zeitgenössischer Kunst zeigen. Vernissage am Samstag, 13. Januar, 19.30 Uhr, 2. OG der Tufa Trier, Dauer der Ausstellung in der Tufa, Wechselstraße 4-6, und der Galerie Junge Kunst, Karl-Marx-Straße 90: 14. Januar bis 25. Februar. Öffnungszeiten: Di., Mi., Fr., 14 bis 17 Uhr, Do. 17 bis 20 Uhr, Sa., So., Feiertage 11 bis 15 Uhr. Infos: Tel: 0651/9763840

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