Die Briefe zweier Liebenden
Briefe, Tagebucheintragungen und Musik des Komponistenehepaares Clara und Robert Schumann standen im Mittelpunkt eines Abends der Mosel Festwochen im Kloster Machern. Wer ihn erlebte, fühlte sich in die Zeit der Romantik zurückversetzt.
Bernkastel-Wehlen. (gkl) Im Programm der Mosel Festwochen war zu lesen: "Ein Abend über Robert und Clara Schumann". Wer die Veranstaltung mit Pianistin Ragna Schirmer und Schauspieler Dominique Horwitz erlebt hatte, konnte dem nur widersprechen. Das war kein Abend über, das war ein Abend für Robert und Clara Schumann. In dem Konzert, das das Moselfestival in Kooperation mit den Eifel Kulturtagen durchführte, wurden Briefe, Tagebucheintragungen und Musik des Künstlerehepaares Schumann zusammengeführt. Den Textpart übernahm Horwitz, die Musik steuerte Schirmer bei. Das Ergebnis: ein grandioser Abend, der die Musik in einem ganz neuen Licht erstrahlen ließ.Horwitz ist als Schauspieler kein Unbekannter. Sowohl im Fernsehen, im Kino und auch beim Theaterpublikum hat er sich einen großen Namen erworben. Bei ihm waren die Niederschriften des Liebes- und Ehepaars Schumann in allerbesten Händen. Die glühende, zunächst unerfüllbare und dann erfüllte Liebe der beiden Musiker stand förmlich zum Greifen im Raum. Dabei beschränkte sich Horwitz auf ganz minimale Gesten. Mal ein Lächeln, mal ein Winken zur Pianistin. Alles andere machte er über seine Stimme. Was er vorlas, fand sein Echo in der Musik. Texte und Musik verschmolzen in Machern zu einer Einheit, all das Glück, all der Schmerz, den das Paar zu ertragen hatte, kam in der Musik wieder zum Vorschein. Natürlich war dies begründet in den Kompositionen, aber es war auch begründet in der Kunst einer begnadeten Künstlerin. Ihr traumhaft schöner Anschlag, ihre wunderbare Art, dem Flügel weiche und harte, liebevolle und auch zaudernde und aggressive Klänge zu entlocken, setzte diesem musikalischen Abend die Krone auf. War es eine Veranstaltung für Robert und Clara? Nein: ein Abend mit Robert und Clara.