Die Bühne als Werkstatt

Trier · Deutsche Kleinkunst-Preisträger Die Feisten treten am 30. März in Trier auf

 Die Feisten Mathias C. Zeh (links) und Rainer Schacht. Foto: privat

Die Feisten Mathias C. Zeh (links) und Rainer Schacht. Foto: privat

Foto: Christoph Mischke (g_kultur

Trier "Die Feisten - das sind Mathias Zeh (genannt C.) und Rainer Schacht, die mit schrägen Liedern wie "Flamingo Dolores" auf Kleinkunstbühnen und im Internet unterwegs sind. Und das mit Erfolg: Das Duo hat kürzlich den Deutschen Kleinkunstpreis bekommen. Am 30. März treten "Die Feisten" mit ihrem Programm "Nussschüsselblues" in Trier (Tuchfabrik) auf. TV-Mitarbeiterin Karin Pütz hat vorab mit Rainer Schacht gesprochen. Sie haben gerade den Deutschen Kleinkunstpreis gewonnen. Wurde das nicht auch mal Zeit nach 30 Jahren Bühnenpräsenz?Rainer Schacht: Wenn man uns als "Die Feisten" betrachtet, haben wir ihn eigentlich recht früh bekommen, weil wir ja als Duo erst zwei Jahre unterwegs sind. Für uns ist das immer noch die Entwicklungs- und Aufbauphase, und der Preis ist für das, was wir noch so vorhaben, eine Belohnung.Der Andrang auf Karten für Ihre Veranstaltungen hält sich in Trier immer in Grenzen. Ist es in anderen Städten leichter, die Hallen zu füllen?Schacht: Wir kommen immer wieder gerne nach Trier, es ist auch immer gut. Aber in anderen Städten füllen wir aus dem Stand Hallen mit mehr als 700 Leuten. In Trier sehen wir es als sportliche Herausforderung, den großen Saal der Tufa voll zu bekommen.Woher wissen Sie, ob neue Songs bei Ihrem Publikum ankommen?Schacht: Über die Jahre haben wir mehr oder weniger ein sicheres Gefühl entwickelt. Der Test erfolgt auf der Bühne. Das Publikum guckt uns bei der Entwicklung des Programms auf der Bühne zu. Was wir dort tun, unterscheidet sich nicht sehr von dem, was wir tun, wenn wir ohne Zuschauer Sessions machen. Und dann erleben wir oft Überraschungen. Ich wusste, dass "Flamingo Dolores" ganz gut wird, aber nicht, dass das auf der Bühne so explodiert. Es hinterließ eine positive Schneise der Verwüstung auf der Bühne, weil die Leute nicht mehr können vor Lachen.Werden Sie trotz 120 Auftritten im Jahr schon mal gefragt, was Sie eigentlich beruflich machen?Schacht: Ja, und ich bin über diese Frage auch überhaupt nicht böse. Woher sollen die Leute wissen, wie viel Geld man mit unserer Art der Unterhaltung verdient? André Rieu würde das zwar niemand fragen, aber meine Antwort auf die Frage, ob man davon leben kann, lautet: Ja, und auch ziemlich gut!Der Deutsche Kleinkunstpreis war also nicht der krönende Abschluss Ihrer Karriere?Schacht: Nach langen Jahren im Trio war zwischendurch mal die Luft raus und wir wollten aufhören. Aber zwischen C. und mir ist schnell klar geworden, dass wir auf die Bühne nicht verzichten möchten. Dafür macht es zu viel Spaß; es läuft viel zu gut, und wir haben noch viel vor. "FEISTE" KLEINKUNST SEIT 30 JAHREN

Extra

(red/kap) Das Duo "Die Feisten" von Mathias Zeh (C.) und Rainer Schacht ist entstanden aus der Gruppe "Ganz schön Feist", die seit Ende der 1980er mit humorvollen Texten und anspruchsvollem Satzgesang auftrat. Während Mathias Zeh für die witzigen Texte verantwortlich ist, begleitet Rainer Schacht ihn auf unterschiedlichen und zum Teil exotischen Instrumenten. Beim "Ranjid" kommt biespielsweise eine indische Sitar zum Einsatz. Textzeile des Songs, der bei youtube fast 150 000 Aufrufe hat: "Auch wenn man es mir nicht ansieht, ich heiße Ranjid." 2017 erhielten Die Feisten den Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie Chanson/Lied/Musik.

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