Die Gewissheit der Lux perpetua

Zu einem geistlichen Konzert am Vorabend des Allerseelentages hatte die Pfarrei St. Paulin eingeladen. Im Mittelpunkt standen hierbei zwei Kompositionen von Regionalkantor Joachim Reidenbach, Kirchenmusiker an der Basilika, die das übrige Programm einrahmten.

Trier. (gkl) Das erste war eine Improvisation für Sprecher (Engelbert Felten), Chor und Orgel (Karl-Ludwig Kreutz), die mit "In Paradisum" überschrieben war. Hoffnungsfrohe Texte aus der geheimen Offenbarung des Johannes wurden unterlegt mit moderat-modernen Orgelklängen, in die von zwei Chorgruppen, die auf der Orgelbühne und hinter dem Hochaltar postiert waren, immer wieder die Anfangssequenz des "In Paradisum" hineingelegt wurde. Überhaupt legte Reidenbach mit seiner Programmgestaltung großen Wert darauf, dem hoffnungsvollen, auf den christlichen Überzeugungen beruhenden Aspekt der Erlösung breiten Raum zu geben. Erhaben interpretierte Kreutz das Choralvorspiel "Vor deinen Thron tret ich hiermit", BWV 668, das Johann Sebastian Bach auf dem Sterbebett seinem Schwiegersohn in die Feder diktierte.

Als ausgezeichnet präpariert erwies sich das Vokalensemble St. Paulin. Zwar erklang die Motette "Selig sind die Toten" von Heinrich Schütz etwas zu massiv, Kyrie, Sanctus und Agnus Dei aus dem Requiem von Jean Alain waren bestens als Wegbereiter zum Höhepunkt des Abends geeignet.

Dies war die Uraufführung des Reidenbachschen Introitus zum Requiem.

Fast schon transzendente Klangfarben gelingen ihm durch die Kombination von Orgel, Fagott (Stephan Gautier-Chevreux) und Klarinette (Catrin Stecker), mit der die Basis für den achtstimmigen Chor gelegt wird. Beeindruckendes hat Reidenbach hier geschaffen, das zunächst eine lange Zeit der Stille in St. Paulin hervorrief, bevor kräftiger Applaus seine Arbeit und die der Ausführenden würdigte.

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