Die Grande Dame des Feminismus

PRÜM. (mai) Großes Finale: Alice Schwarzer liest zum Abschluss des Eifel Literatur Festivals in Prüm aus ihrem brandneuen Buch "Alice Schwarzer porträtiert Vorbilder und Idole".

Alice Schwarzer kennt heute jeder in Deutschland. Sie ist das Symbol der Emanzipation. Die Thesen und Bücher dieser streitbaren Frau fanden nicht nur hierzulande Beachtung. Ihr erster Bestseller beispielsweise, "Der kleine Unterschied und seine großen Folgen" von 1975, wurde in 13 Sprachen übersetzt. In dem Buch geht es um die Rolle von Liebe und Sexualität bei der Unterdrückung der Frauen. Egal ob in Griechenland, Spanien oder Südkorea- überall waren die Reaktionen auf die Publikation ähnlich: Die Frauen erkannten sich in Schwarzers Fallbeispielen wieder. Die Feministin der Pionierinnen-Generation sah sich bestätigt: Die Zuweisung der Geschlechterrollen und die daraus resultierenden Probleme sind universell. Zwar sind Frauen wie Männer Opfer ihrer Rollen, die Macht liegt nach Schwarzers Ansicht in der Regel jedoch in Händen der Männer. Auch heute noch. Wie kam die Frau zum Feminismus? Nicht aus Demütigung und Verzweiflung, eher aus Stolz und Empörung, erklärt sie. Seit ihrer Pubertät habe es sie irritiert, dass Frauen anders behandelt wurden als Männer. Schwarzer: "Das war ich nicht gewohnt in meiner Familie, und das wollte ich nicht hinnehmen in der Welt." 1971 begann sie ihren Beruf, den Journalismus, und die "Sache der Frauen" zu verbinden. Sie organisierte den "Appell der 374". 374 Frauen bekannten sich im Stern zu einer Abtreibung und sprachen sich gegen das Abtreibungsverbot aus. Das mutige Bekenntnis wurde zur Initialzündung der Frauenbewegung in Deutschland. In Folge dieser Aktion veröffentlichte Schwarzer ihr erstes Buch, viele weitere folgten. 1976 gründete Schwarzer in Köln die Zeitschrift "Emma", die bis heute immer wieder Debatten auslöst und viel beachtete Kampagnen startet. Beim Eifel Literatur Festival wird Alice Schwarzer ihr am Montag erschienenes Werk "Alice Schwarzer porträtiert Vorbilder und Idole" vorstellen. Darin enthalten sind Porträts und Interviews mit bekannten Frauen wie Simone de Beauvoir, Komikerin Anke Engelke und Talkmasterin Sandra Maischberger. Bei allen geht Schwarzer immer wieder der Frage nach: Was war prägend in ihrem Leben? Wie wurde ihr Ausbruch aus der Rolle möglich? Die Lesung von Alice Schwarzer in der Aula der Wandalbert-Hauptschule Prüm beginnt am Freitag, 31. Oktober, um 20 Uhr. Karten und Infos unter Telefon 0655/2489. Der TV verlost drei mal zwei Karten für die Lesung in Prüm. Beantworten Sie die Frage: Wie heißt das neue Buch von Alice Schwarzer? Die Hotline 0190-171506 ist heute von 0 bis 14 Uhr geschaltet (50 Cent pro Minute). Die Gewinner werden im TV bekannt gegeben.

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