Die Promoterin

(U. M) Jackie Kallen kennt sich aus im Boxgeschäft, aber ihr Talent kann sie nur als Sekretärin eines Promoters einbringen. Dann aber bekommt sie eines Tages doch die lang ersehnte Chance. Für den Gegenwert von einem Dollar ersteht sie einen schäbigen Boxer auf Droge und findet so Luther Shaw (Omar Epps mit drallem Bizeps), der offene Zahlungen mit den Fäusten forciert.

Jackie nimmt Luther unter Vertrag und führt ihn so weit nach oben, bis sie nur noch die eigene Karriere vor Augen hat. Die Grundfeste des amerikanischen Traums ist es, dass es jeder schaffen kann, wenn er nur feste an sich glaubt und sich dafür tüchtig reinkniet. Genau darum geht es auch in dieser Frauenpower-Story nach einer wahrer Begebenheit, und Meg Ryan nutzt das für melodramatische Selbstfindungseffekte mit zagem Mut zum Vulgären und einer nicht ganz uneitlen Präsentation ihres ranken, schlanken Körpers. Die Konflikte drehen sich um die Verlockungen von Ruhm und Geld, während sportliche und geschäftliche Aspekte kaum tiefere Problemzonen berühren. Am Ende haben es alle geschafft, die sich das auch verdient haben, und eigentlich gibt es keinen Grund, warum man sich das für Geld anschauen sollte. Einmal hat man solche Geschichten einfach schon zu oft gesehen, und dann ist die Randnotiz aus dem US-Sport für hiesige Horizonte in etwa so interessant wie ein deutscher Film über Britta Steilmann und den VfL Bochum in Amerika. (Broadway, Trier)

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