Einzeln sind sie Solisten und als Top-Saxophonisten weit über ihre österreichische Heimat bekannt. Zusammen sind Wolfgang Puschnig, Mitbegründer des "Vienna Art Orchestra", Florian Bramböck, Klaus Dickbauer und Christian Mauer "Saxofour". Darin steckt das französische fou (verrückt) und das englische "four" (vier). Der Name ist Programm, das beweisen die vier Musiker schon beim Konzertauftakt. Wie die Derwische springen sie von der Bühne, jagen sich, rennen durch den voll besetzten Saal im Hotel Lindenhof. In breitestem österreichischen Dialekt erfährt das Publikum den Titel des Stücks, "Mock", nach dem englischen Wort für "nachäffen". Anschließend werden die Zuhörer mit dem Sound durcheinander schnatternden Federviehs konfrontiert. "Hühnerhof in der Eifel?", mutmaßt ein Zuhörer. Nein, es geht um eine Fahrt auf dem Nil. Frech und witzig klingt "Mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf dem Weg ins Paradies", ein Mix aus Zitaten von Emerson, Lake and Palmer und einem Weihnachtslied. Ironie und Spott der vier Komödianten machen vor nichts halt. Alpenländische Folklore, "österreichisch-ethnisch inspiriert", wird genauso verfremdet wie das traditionelle Weihnachtslied.Ihr Können beweisen sie in ausgefeilten melodischen Bläsersätzen und herausragenden Soli. Für den Rhythmus sorgt die Bassklarinette Klaus Dickbauers, die mühelos Schlagzeug oder Bass ersetzt. Dann wieder entwickelt sich ein mitreißender Klangteppich, indem die Musiker in ihre Instrumente sprechen, singen oder schnalzen. Zwischendurch geben sie verbale Schmankerl zum Besten, die Lachtränen kullern lassen. Erfrischend anders, kreativ und originell lässt sich das zusammenfassen, was Saxofour den begeisterten Zuhörern bietet, einen humorvollen Zugang zu hochkarätigem Jazz.