Die große Liebe zu Mozart

In Finnland geboren, in Wien ausgebildet, in Deutschland aktiv: Triers neuer Erster Kapellmeister Valtteri Rauhalammi hat einen europäischen Kultur-Hintergrund. Am Donnerstag dirigiert er das zweite Sinfoniekonzert.

 Dirigiert „wahnsinnig gern“ Mozart: Valtteri Rauhalammi. Foto: Theater Trier

Dirigiert „wahnsinnig gern“ Mozart: Valtteri Rauhalammi. Foto: Theater Trier

Trier. (mö) Wenn das kein gutes Zeichen ist. Zum Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund hat Triers neuer Erster Kapellmeister Valtteri Rauhalammi seinen kleinen Sohn mitgebracht - Taneli, geboren am 31. August 2008. Da befindet sich jemand in der Phase der Familiengründung. Gut für das Trierer Theater, das zwar Wechsel braucht, aber auch Kontinuität.

Rauhalammi kommt aus Finnland. Er hat, nach einer Ausbildung an der Sibelius-Akademie Helsinki, in Wien sein Dirigier-Diplom mit Auszeichnung erworben. Seither lebt und arbeitet der jetzt 27-jährige im deutschen Sprachraum. Er war Studienleiter am Theater Pforzheim und danach in der gleichen Position am Aachener Theater tätig.

In Trier lockt ihn vor allem eine Aussicht: viel zu dirigieren. Der Erste Kapellmeister muss am Trierer Theater ein musikalisches Multitalent sein. Er vertritt den Generalmusikdirektor, studiert im Notfall mit den Sängern Partien ein, dirigiert Produktionen nach. Und er studiert eine Oper ein, leitet Premiere und Folgevorstellungen. In dieser Spielzeit ist es "Lucia di Lammermoor", Premiere im Januar. Im März 2009 wird er die Ballettmusik "Schwanensee" dirigieren. Ebenfalls im März leitet er ein Kinderkonzert. Last but not least: Am kommenden Donnerstag, 9. Oktober, um 20 Uhr dirigiert Valtteri Rauhalammi das zweite Sinfoniekonzert. Das Programm? "One small Step" des gebürtigen Trierers Christian Jost sei selbstverständlich modern, aber doch sehr strukturiert, sehr "klassisch" und harmonisch. Das zweite Klavierkonzert von Schostakowitsch: Ein "komprimiertes Werk", sagt Rauhalammi, mit einem sehr schönen langsamen Satz. Und aus Schuberts großer C-Dur-Sinfonie hört Rauhalammi vor allem eine Verbeugung vor Beethoven heraus. Eine Herausforderung sei diese Musik. Aber auch "sehr lohnend" und "eine der schönsten Sinfonien überhaupt".

Die künstlerischen Schwerpunkte des neuen Trierer Kapellmeisters liegen sicherlich nicht in der Alten Musik. Und es scheint auch, dass Rauhalammis Verhältnis zu seinem großen Landsmann Jean Sibelius mehr von Achtung als von Liebe bestimmt wird. Die Liebe gehört jemand anderem: "Mozart. Seine Musik dirigiere ich wahnsinnig gerne", sagt er. Und sein Wunsch: eine Mozart-Oper in der nächsten Spielzeit.

Karten: Telefon 0651/718-1818, theaterkasse@trier.de

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