Die mutige Urenkelin

Bayreuth. (dpa) Regisseurin Katharina Wagner will bei ihrem Bayreuther Festspiel-Debüt "Die Meistersinger von Nürnberg" in einer mutigen Inszenierung vorstellen.

Die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner sei sich bewusst, "dass sie als eine Wagner etwas Besonderes abliefern muss", sagte Festspielsprecher Peter Emmerich am Dienstag. "Sie hat einen starken Interpretationswillen, der auch vor den ,Meistersingern' nicht Halt macht." Mit der "Meistersinger"-Neuinszenierung werden die Richard-Wagner-Festspiele am 25. Juli in Bayreuth eröffnet. Für Katharina Wagner (28), die Tochter und mögliche Nachfolgerin des 87-jährigen Festspielchefs Wolfgang Wagner, ist es die erste eigenständige Regiearbeit in Bayreuth. Gerade die "Meistersinger" seien als "deutsche Nationaloper" mit Verkrustungen und Klischees behaftet und auch missbraucht worden, sagte Emmerich. Katharina Wagner werde "manch lieb gewordenes Klischee infrage stellen" und dem Publikum "einiges zumuten". Ihr Vater rede ihr dabei nicht hinein. "Für Wolfgang Wagner ist es ein eiserner Grundsatz, sich in künstlerischen Fragen nicht einzumischen", sagte Emmerich. Der Festspielchef hatte die Oper selbst drei Mal in Bayreuth inszeniert. Musikalisch vertrauen Katharina Wagner und Dirigent Sebastian Weigle - selbst Debütant am "Grünen Hügel" - zahlreichen Bayreuth-Neulingen. Dabei setzten sie überwiegend auf Sänger der jüngeren Generation, sagte Emmerich. "Das ist kein Star-Ensemble im konventionellen Sinne." Franz Hawlata wird den Hans Sachs singen, Michael Volle den Sixtus Beckmesser und Amanda Mace die Eva. Auch die Riege der weiteren "Meistersinger" besteht fast ausschließlich aus Bayreuth-Debütanten.

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