Klaus-Peter Wolf, Tom Schlesinger, Keith Cunningham oder Fred Breinersdorfer: Nicht jedem werden diese Namen etwas sagen, auch nicht den eingefleischten Krimi-Fans. Doch sie gehören zu den Aushängeschildern der nationalen und internationalen Krimi-Szene: Wolf - einer der erfolgreichsten deutschen Drehbuchautoren; Schlesinger und Cunningham - zwei der weltweit renommiertesten Drehbuchlehrer; Breinersdorfer - Träger des Fernseh- und Grimme-Preises.Sie treffen sich mit vielen weiteren Autoren, Produzenten und Talentsuchern in Daun. Ihr Ziel: Das Krimi-Festival "Tatort Eifel" vom 17. bis 21. September. Experten aus der Praxis stehen jungen Autoren Rede und Antwort. Vorträge, Workshops, Wettbewerbe und Gesprächsrunden sollen den Erfahrungsaustausch fördern und Impulse für neue Projekte geben."Für die Autoren ist es sehr interessant. Sie können über Erzählstrategien und neue Formate diskutieren", sagt Kerstin Ramcke, Produzentin für Reihen und Serien beim Studio Hamburg. Dabei komme die Beschaulichkeit Dauns zugute. "In Hamburg oder Berlin würde sich nach den Seminaren alles schnell verstreuen", sagt Michael Töteberg, Drehbuchagent vom Rowohlt Verlag. "Man kann junge Autoren studieren, mit ihnen über Texte reden. Das ist besser, als wenn man ein Manuskript auf dem Schreibtisch sichtet und bewertet. Es geht darum, Bündnispartner für Projekte zu finden."Als "qualitativ hochwertig besetzt" bezeichnet Stephan Ottenbruch, Leiter der Sat.1-Nachwuchsförderung im Bereich Film, das Festival "Tatort Eifel". Und nicht nur das: "Die Atmosphäre muss gut sein, damit Kreatives entstehen kann. Das ist in Daun der Fall", berichtet er von Erfahrungen im vergangenen Jahr, wo sich für ihn Kontakte ergeben haben: "Mit zwei oder drei werden wir voraussichtlich produzieren."Jürgen Starbatty, Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren, macht einen Vergleich: Man treffe zwar auch während der Berlinale alle wichtigen Leute, "doch die Beschaulichkeit in Daun unterstützt den persönlichen Kontakt, der sehr wertvoll ist".Die Veranstalter des Krimi-Festivals wollen jedoch nicht nur das Fachpublikum ansprechen. Rund 20 Angebote umfasst das öffentliche Rahmenprogramm. Höhepunkt ist die Krimi-Gala am Samstag, 20. September, im Forum Daun. Der von der "Medienfabrik Trier" konzipierte Abend wird von Michael Steinbrecher (ZDF) moderiert. Verliehen werden die in Zusammenarbeit mit dem Rowohlt Verlag ausgeschriebenen Deutschen Kurzkrimi-Preise für Nachwuchsautoren. Mit dabei sind unter anderem Ministerpräsident Kurt Beck, Tatort-Kommissar Dietmar Bär, die Soko 5113-Ermittler Christine Döring und Wilfried Klaus sowie "Jung"-Krimi-Autorin Dolly Buster. Umrahmt wird der Abend mit Blues und Kabarett.Dazu gibt es drei Premieren. Erstmals wird der "Roland" für innovatives Filmschaffen verliehen (der TV berichtete). Erster Ehren-Preisträger ist der Namensgeber, Fernsehpionier und Krimiregisseur Jürgen Roland. Darüber hinaus wird der ZDF-Fernsehfilm "Sperling und die letzte Chance" in der Eifel-Film-Bühne Hillesheim uraufgeführt (18. September, 20 Uhr). Die Krimi-Reihe "Kommissar Sperling" gibt es seit 1995. Gespielt wird Kommissar Hans Sperling von Schauspieler Dieter Pfaff.Erstmals präsentiert wird auch das Hörbuch "Eifel-Liebe" (Kriminalroman von Jaques Berndorf), und zwar von den Schauspielern Günter Lamprecht, Dietmar Bär und Claudia Amm (18. September, 20 Uhr, Forum Daun).Für die Sperling- und Hörbuch-Premiere verlost der TV drei mal zwei Eintrittskarten. Wer gewinnen möchte, muss am heutigen Freitag die Telefon-Hotline 0190/164470 anrufen und das Stichwort "Tatort Eifel" nennen. Der Anruf kostet 50 Cent. Die Leitungen sind von 0 Uhr bis 12 Uhr geschaltet. Das Los ermittelt die Gewinner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Weitere Informationen zum Programm und Karten im Internet: www.tatort-eifel.de oder unter Telefon 06592/961310.