Doppeltes Recycling

TRIER. (chj) Aus Alt macht Neu: "Recycling Picasso" heißt das neue Projekt der Gesellschaft für Bildende Kunst. Durch die Auseinandersetzung mit der Arbeitsweise Picassos soll aus einer recycelten Kunststoffplatte ein Kunstwerk entstehen.

"Es geht nicht darum, Picasso zu imitieren", sagt Andreas Jakobs vom Organisationsteam der Gesellschaft für Bildende Kunst bei der Präsentation des Projekts. "Seine Arbeitsweise soll auf ihre aktuelle Brauchbarkeit untersucht werden." Ziel sei es, dessen Ideen und Strategien zeitgemäß anzuwenden. "Wie Picasso sich mit dem 20. Jahrhundert auseinander gesetzt hat, so soll man sich bei dem Projekt mit unserer Zeit auseinander setzen", fügt seine Kollegin Bärbel Schulte hinzu. Wie bei zahlreichen Werken des Spaniers gelte es, aus etwas Vorgefundenem etwas Neues zu schaffen. Der Gedanke des Recyclings wird auch beim Arbeitsmaterial aufgegriffen. Als Grundstoff dient etwa 50 mal 70 Zentimeter große Kunststoffplatte, die aus zer- schredderten, wiederverwerteten Verpackungen besteht. Die Platte ist äußerst farbenfroh und hat eine ähnliche Beschaffenheit wie Holz, kann also mit Sägen und Bohrern bearbeitet werden. "Es wäre schade, wenn die Platte nur als Malunterlage dienen würde", so Jakobs. Die Arbeiten sollen bis Ende Mai fertig sein und vom 18. Juli bis zum 24. August ausgestellt werden. Vorher will man die fertigen oder noch in der Entstehung befindlichen Werke in Schulen vorstellen und mit Kunstkursen der Oberstufe diskutieren. Die Berührungspunkte mit aktueller Kunst, so das Organisationsteam, seien in Schulen nämlich eher gering. Mit dieser Aktion erhofft man sich, bei Schülern ein größeres Interesse am künstlerischen Geschehen in ihrer Umgebung zu wecken.

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