Dr. Mabuse trifft Micky Maus
TRIER. (ruf) Die Reihe "Trierer Persönlichkeiten" am Theater wird mit einer Uraufführung fortgesetzt. Nachdem entschieden war, dass diesmal Persönlichkeiten der Großregion Trier-Luxemburg einbezogen werden, erhielt der luxemburgische Autor Jean-Paul Maes den Auftrag, ein Stück zu schreiben.
Heraus gekommen ist dabei "Eitopomar", bei dem sich Maes von drei Personen inspirieren ließ: dem Luxemburger Schriftsteller Norbert Jacques, Autor von "Dr. Mabuse", Peter von Aspelt, der im Mittelalter als Erzkanzler des Deutschen Reiches dem Hause Luxemburg auf den deutschen Thron verhalf, und Graf Balduin von Luxemburg, der nicht nur Domprobst, sondern auch Erzbischof von Trier wurde. Ein "Historienstück" hat Maes allerdings nicht verfasst, vielmehr "eine komische Farce", so Maes. Die Handlung spielt im Trier von heute. Ein Mann kommt völlig durchnässt in eine Kneipe, in der sich nur ein einziger Mensch befindet. Dieser stellt sich als die Wiedergeburt von Norbert Jacques vor. Mit dem Gast will er "Eitopomar" gründen, jenen sagenhaften Dschungelstaat im brasilianischen Urwald, den Norbert Jacques‘ Romanfigur beherrscht haben soll. Zwar erinnert die Kneipenszene an die Kulisse von Jacques‘ Roman "Dr. Mabuse, der Spieler", kopieren wollte Maes seinen Schriftsteller-Kollegen Norbert Jacques jedoch nicht. "Ich habe keine Texte von ihm bearbeitet. Seine Bücher habe ich überflogen, aber ein eigenes Phantasiestück erfunden." Deshalb tritt auch am Ende eine weitere Figur auf, die gar nichts mit Trier oder Luxemburg zu tun hat: Walt Disney. Mit ihm kommen immer mehr Micky Mäuse in die Kneipe. Uraufführung ist heute, 10. Mai, um 20 Uhr im Studio; Karten: (0651) 718-1818.