Dreizehn

(U. M.) Die Pubertät ist das Fegefeuer der aufkeimenden Sexualität, wo nicht nur das Aussehen drastische Veränderungen mit sich bringt, sondern auch die Gedankenwelt. So geht es auch der fleißigen Tracy (Rachel Evan Hunter), die mit braven Zöpfen, guten Noten und ernsten Gedichten der heimliche Stolz der allein erziehenden Mutter Mel (Holly Hunter, die bei günstiger Beleuchtung keinen Tag älter aussieht als ihre Tochter) ist. Plötzlich findet Tracie Interesse an Evie. Die ist das coolste, populärste Girl der Highschool, shoppt nur in den teuersten Malls und bereitet jedem Jungen schlaflose Nächte. Als sie einer Frau Bargeld und Kreditkarten aus der Handtasche stiehlt, ist Tracy da, wo sie hinwollte. Mit der Folgerichtigkeit einer mathematischen Gleichung zeichnet Catherine Hardwicke in ihrem Regiedebüt die Kurve einer Jugend auf dem Weg nach unten. Authentisch ist dieser Film nicht. Dafür ist die Dramatik zu überlebensgroß, die Moral zu offensichtlich. Wo Schuld ist, da ist auch die Chance zur Läuterung im Schoß der Familie. Die Guten sehen das, und die Bösen schmoren in der Hölle. Da hätte man sich auch gleich die neue Episode von "GZSZ" oder "Verbotene Liebe" anschauen können. (Broadway, Trier)

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